• 16.11.2001 14:09

  • von Marcus Kollmann

Byrne: Neuer Ferrari ein besonderer Bolide

Rory Byrne bestätigt Einzelheiten über den neuen Boliden, mit dem man 2002 die Weltmeisterschaft erneut gewinnen möchte

(Motorsport-Total.com) - Mit 179 WM-Punkten distanzierte die Scuderia Ferrari in diesem Jahr die Konkurrenz von McLaren-Mercedes und BMW-Williams ziemlich deutlich. Zu verdanken war die dominante Vorstellung auf einigen der siebzehn Rennstrecken einem insgesamt kaum fehleranfälligem und praktisch auf allen Kursen gut funktionierendem Boliden, welcher einmal mehr von Rory Byrne stammte.

Titel-Bild zur News: Luca Badoer

Luca Badoer testete den Ferrari F2001 zuletzt immer sehr intensiv

Der Südafrikaner bestätigte nun ebenfalls, was zuletzt Ross Brawn und Luca di Montezemolo zugegeben hatten: Die Saison 2002 wird die Scuderia mit einem revolutionärem Boliden bestreiten.

"Das neue Auto wird sich vom diesjährigen Boliden stark unterscheiden. Wenn man es sehen kann, wird man es verstehen. Es ist wirklich etwas besonderes und wird Getriebe und Motor in einem Block vereinen", bestätigte Byrne bereits bekannte Informationen und gab sich zugleich auch ein wenig geheimnisvoll. Darüber hinaus erklärte er, dass der Nachfolger des F2001 im neuen Windkanal entwickelt wird, weshalb damit gerechnet werden darf, dass die ohnehin gute Aerodynamik noch besser werden dürfte.

Nachdem Ross Brawn, der Technische Direktor des Teams, bereits erklärt hatte, dass man notfalls mit dem diesjährigen Boliden die Saison 2002 beginnen wird, dies aber nicht das Ziel sei, nahm auch Byrne zu diesem Punkt Stellung.

"Wir wollen unser neues Auto nicht Stück für Stück bei den ersten Rennen prüfen, weshalb wir vielleicht erst auf den Boliden zurückgreifen wenn dieser komplett fertig und ausgetestet ist. Möglicherweise werden wir das diesjährige Auto zu Saisonbeginn einsetzen. Das sollte aber von der Konkurrenzfähigkeit kein Problem sein, denn das Reglement ist in Bezug auf das Design und die Aerodynamik nur geringfügig verändert worden, weshalb man das alte Auto problemlos weiter einsetzen kann", zerstreute der Südafrikaner Befürchtungen, wonach die Scuderia der nicht schlafenden Konkurrenz in den ersten Grand Prix unterlegen sein könnte.

Wenngleich Ferrari vorgibt der neue Bolide wäre mehr eine Evolution als denn eine Revolution, so lassen die nach für nach bekannt gewordenen Fakten etwas anderes vermuten. Dank des frühzeitigen Titelgewinns in diesem Jahr, in Ungarn, konnte man sich schon wesentlich früher der Entwicklung des neuen Boliden widmen. Auffällig war auch, dass Ferrari-Testfahrer Luca Badoer in den letzten Monaten - bis zur Wirksamkeit des Testverbots - sehr häufig und intensiv für das Team aus Maranello testete. Alles Anzeichen dafür, dass die Scuderia voll im Zeitplan liegen dürfte und nur bei größeren, unvorhersehbaren Problemen auf den Einsatz des alten Autos zurückgreifen wird.