• 09.11.2001 19:50

  • von Fabian Hust

Brawn: Saisonstart mit F2001 nicht beschlossene Sache

Ferraris Technischer Direktor hat Berichte dementiert, wonach man definitiv Anfang 2002 mit dem Vorjahresauto starten wird

(Motorsport-Total.com) - Einem Bericht der ' Gazzetta dello Sport' zu Folge hat sich Ferrari dazu entschieden, die ersten Überseerennen der Formel-1-Saison 2002 mit dem modifizierten Vorjahresmodell F2001 zu bestreiten und das neue Auto erst bei der Rückkehr der Formel 1 nach Europa Mitte April in Imola einzusetzen. Angeblich könne man die völlig neu entwickelte Motor-Getriebe-Einheit, die erstmals ohne Kupplung auskommt, wegen des verlängerten Wintertestverbots nicht ausreichend testen, weswegen man lieber mit dem erprobten Modell fahre, um keine Ausfälle zu riskieren.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Sollte es mit dem neuen Auto Probleme geben, setzt Ferrari lieber auf den F2001

In einem Interview mit 'BBC Sport online' dementierte Ross Brawn, der Technische Direktor des Teams, dass diese Entscheidung bereits gefallen sei, gab aber zu, dass man bereits einen Notplan in der Schublade hat, der den Einsatz der modifizierten F2001 vorsieht, sollte es mit dem neuen Modell größere Probleme geben. Das Ziel sei es aber ganz klar, mit dem neuen Auto in Melbourne an den Start zu gehen, von dem man sich bei den Roten sehr viel verspricht.

"Es gibt ein paar neue Teile am Auto und wir wissen nicht, wo wir stehen, da wir wegen der Testeinschränkungen erst im neuen Jahr mit dem Testen beginnen können", so der Brite. "Es ist in der heutigen Zeit wegen der Reglementänderungen schon seit langer Zeit unüblich, mit dem alten Auto in die neue Saison zu starten. Für uns ist das eine Art Versicherungsschein. Die Presse hat das aber ein wenig übertrieben. Wir wollen mit dem neuen Auto starten, möchten aber auch zu Saisonbeginn Rennen beenden und Punkte holen. Wir haben aus diesem Grund die Option, mit dem alten Auto zu starten ? wie jedes andere Team auch."

In dem Interview wies Ross Brawn vor allen Dingen auf den Motor- und Kraftübertragungsbereich hin, wo auf das Team viel Arbeit zukommen würde. Er dementierte aber, den oft zitierten Motor-Getriebe-Block, der ohne Kupplung auskommt, im neuen Auto zu haben. Experten gehen aber davon aus, dass Ferrari das revolutionäre Konzept einsetzen wird. Schumacher-Manager Willi Weber hatte vor kurzem in einem Interview bestätigt, dass Ferrari das Konzept einsetzen wird.