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Button: Zur Hölle und zurück...

Jenson Button hat in der Formel 1 schon viel durchgemacht, aber 2007 war das bisher schwierigste Jahr seiner Karriere

(Motorsport-Total.com) - Das bisher schlechteste WM-Resultat von Jenson Button war 2001 sein 17. Platz auf Benetton-Renault - mit gerade mal zwei WM-Punkten. Sollte er nicht in Shanghai oder São Paulo überraschend in die Punkte fahren, wird er diesen Tiefpunkt 2007 einstellen, denn momentan liegt er mit ebenfalls zwei Zählern nur an 16. Position der Zwischenwertung.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Glückliche Rennfahrer sehen anders aus: Jenson Button in Fuji

Besonders schwer zu verdauen ist dies aufgrund zweier Umstände: Erstens wurde er vor weniger als einem Jahr nach seinem Premierensieg in Ungarn und einem sensationellen Saisonfinish 2006 noch als WM-Mitfavorit für 2007 gehandelt, und zweitens stahl ihm mit Landsmann Lewis Hamilton in Großbritannien ein Fahrer die mediale Show, der auch noch um fünf Jahre jünger ist. Bei Buttons Interviewrunden könnte man hingegen meistens an Einsamkeit sterben.#w1#

2007 war ein Jahr zum Vergessen

"Ja, es war ein schwieriges Jahr - vielleicht das schwierigste meiner ganzen Karriere", erklärte der 27-Jährige nun in einem Interview mit 'formula1.com'. Und auch für die letzten Rennen erwartet er keine Wunder: "Das Auto schneller zu machen, würde Windkanalkapazität für die Entwicklung des nächstjährigen Autos kosten - das macht keinen Sinn. Wir werden vielleicht etwas schneller sein, aber das würde dann nur an den Strecken liegen."

"Ja, es war ein schwieriges Jahr - vielleicht das schwierigste meiner ganzen Karriere." Jenson Button

"Das Auto wurde in den vergangenen Monaten nicht besser - zumindest nicht so stark wie erhofft", so Button weiter. Der Hund sei in der Aerodynamik begraben, denn in diesem Bereich wurden "die falschen Ideen" ausprobiert: "Wir sind in die falsche Richtung gegangen, aber genau das werden wir jetzt ändern, denn viele der neuen Leute haben das endlich realisiert. Der letzte Test war zum Beispiel ein einziges Streben nach neuen Ideen."

Tatsächlich hat sich Honda auf Ingenieursseite prominent verstärkt: Von Williams wurden Chefdesigner Loïc Bigois und François Martinet abgeworben, vom BMW Sauber F1 Team kam Jörg Zander nach Brackley zurück, ebenso wie Neuzugang John Owen, und von McLaren-Mercedes verpflichtete man Peter Coysh. Demgegenüber steht der bisherige Chefaerodynamiker Mariano Alperin-Bruvera als einziger hochrangiger Abgang.

"Buttongate": War Honda ein Fehler?

Daher bereut es Button auch nicht, sich im Rahmen der "Buttongate"-Wechselaffäre gegen Williams und für Honda entschieden zu haben. Zwar steht Williams in der Konstrukteurs-WM momentan vor seinem derzeitigen Team, aber die größere Zukunft sieht er dennoch bei den Japanern. Er bereue seine Entscheidungen "nicht, nie. Das ist erledigt, das liegt hinter mir. Es geht nur darum, die gleichen Fehler nicht wieder zu machen." Dies sei nun seine Aufgabe und die von Honda.

"Es geht nur darum, die gleichen Fehler nicht wieder zu machen." Jenson Button

Daher ist der Brite für 2008 zuversichtlich: "Ich freue mich schon auf den Testbeginn, denn wir müssen nicht nur die Aerodynamik evaluieren, sondern auch neue Systeme ohne Traktionskontrolle; es hilft einem nichts mehr beim Bremsen. Ich freue mich darauf, ohne Traktionskontrolle zu fahren, denn das müsste meinem Fahrstil entgegenkommen. Anhand der bisherigen Tests würde ich sagen, meine Rundenzeiten sehen viel versprechend aus", sagte Button.