• 28.07.2013 18:08

Button über Grosjean: "Was hat er sich gedacht?"

Nach einigen Zweikämpfen kommt McLaren-Pilot Jenson Button in Ungarn als Siebter ins Ziel - Ärger über die Kollision mit Romain Grosjean

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button kämpfte beim Grand Prix von Ungarn im Pulverdampf des Mittelfeldes und kam schließlich als Siebter ins Ziel. Mit seinem Rennen ist der McLaren-Pilot zufrieden, denn von Startplatz 13 fuhr er in die Punkteränge. Button wählte eine andere Strategie als die meisten Fahrer. Er startete mit den Prime-Reifen, wählte dann die Option-Reifen und fuhr am Ende mit den Option-Reifen einen langen Stint. Diese Strategie zahlte sich aus. Im Laufe der 70 Runden war der Ex-Weltmeister in zahlreiche Duelle verwickelt. So drängte ihn Romain Grosjean (Lotus) an einem Punkt beinahe in Kurve acht von der Strecke.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button ist mit seinem aufregenden Rennen zufrieden Zoom

Frage: "Jenson, es war ein guter Tag für dich, oder?"
Jenson Button: "Das Rennen hat Spaß gemacht. Ich glaube, es war unser bestes Rennen des Jahres. Ich hatte einen tollen Start und kam auf Platz acht nach vor. Die erste Runde habe ich genossen. Ich schien dann für viele Leute ein Ziel gewesen zu sein. Ich wusste, dass ich langsamer war, aber ich war ein Ziel für Sebastian und auch Grosjean. Abgesehen davon hat das Rennen Spaß gemacht. Wir brachten die Zweistopp-Strategie zum Funktionieren."

"Ich glaube, ich bin am Ende mit den Prime-Reifen 35 Runden gefahren. Kein Fahrer ist länger gefahren. Am Ende hatte ich zwar etwas Übersteuern, aber ich habe das Rennen genossen. Meine Pace auf dem Option-Reifen war ebenfalls gut. Wir haben einen Ferrari fair geschlagen. Ich glaube, ich hätte auch Rosberg geschlagen, aber er blieb stehen."

Frage: "Was sagst du zum Zwischenfall mit Grosjean?"
Button: "Ich werde noch zu den Rennkommissaren gehen. Ich konnte nicht weiter nach links fahren. Ich will natürlich nicht auf das Gras kommen, wenn ich eine Kurve anbremse. Er hätte mich aber nicht berühren müssen. Er hat anscheinend nicht realisiert, wie breit die Strecke ist. Ich hatte etwas Glück, dass unsere Auto so stark ist."

"Ich habe mich von Startplatz 13 auf Rang sieben nach vor gekämpft. Das war sehr gut. Sebastian war lange hinter mir und hat dann mein Hinterrad berührt. Glücklicherweise hatte ich keinen Reifenschaden. Ich glaube, er hat sich dabei den Frontflügel leicht beschädigt. Später realisierte dann Grosjean nicht, dass er mich noch nicht überholt hat."

"Ich weiß nicht, was er sich dabei dachte. Ich glaube, er hat zu diesem Zeitpunkt nicht nachgedacht. Er wollte mich von der Strecke fahren. In dieser Runde kostete mich das vier Sekunden. Es hätte das Rennen für uns beide zerstören können. Wir hatten Glück, aber wenn das noch einmal auftritt, könnte es ein großes Problem sein."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


Frage: "Für das Team muss es ein Boost sein, mit beiden Autos in die Punkteränge gefahren zu sein?"
Button: "Ja das denke ich auch. Platz sieben sieht nicht aufregend aus, denn beim vorangegangenen Rennen haben wir um Position fünf gekämpft. Trotzdem glaube ich, dass wir einen Schritt vorwärts gemacht haben. Mercedes sah hier stärker aus. Ich finde, dass wir an diesem Wochenende gut gearbeitet haben. Ich glaube, dass wir in Spa besser sehen werden, wie sich unsere Updates auswirken, denn die Strecke hat eine andere Charakteristik. Es ist ein kleiner Boost vor der Sommerpause und hoffentlich fällt er nach der Pause noch größer aus."

Jenson Button, Romain Grosjean

Zwischen Jenson Button und Romain Grosjean ging es eng zu Zoom

"Es ist trotzdem schwierig einzuschätzen, wie wir im Vergleich zu den Topteams dastehen, denn wir sind mit einer anderen Strategie gefahren. Man denkt ständig darüber nach. Ich bin am Ende 35 Runden mit einem Reifensatz gefahren. Deshalb konnte ich nie so pushen wie die Führenden, weshalb man auch nicht sehen konnte, was das Auto leisten könnte. Der Stint mit den Option-Reifen war recht interessant und vielversprechend. Ich konnte mit den Option-Reifen auch einige Runden fahren. Ich glaube, wir machen diesbezüglich Fortschritte. Wir haben einen Ferrari geschlagen und hätten auch einen Mercedes schlagen können. Ich bin auch einige Zeit lang gegen die Führenden gefahren. Wir sollten mit dem Ergebnis zufrieden."

Frage: "Hat sich die Medium-Mischung im Rennen wie erwartet verhalten?"
Button: "Wir haben einige interessante Dinge herausgefunden. In dieser Hitze haben wir einige Sachen ausprobiert, wie man die Reifen am besten schont. Es war sehr interessant. Dann habe ich die Option-Reifen genommen und ich war überrascht, dass sie so lange halten. Einige Runden lang fuhr ich die schnellsten Runden. Ich habe das Rennen genossen."

"Die letzten zehn Runden waren schwieriger, weil die Hinterreifen schon stark abgebaut hatten. Felipe Massa holte zu diesem Zeitpunkt eine Sekunde pro Runde auf und er lag genau zehn Sekunden zurück. Ich habe es aber geschafft. Es ist ein gutes Resultat für das Team. Die Topteams machen jetzt nicht mehr so viele Fehler und es gibt eine Lücke zu den restlichen Teams. Ich glaube, dass wir genau in dieser Lücke sind. Im nächsten Rennen werden wir den Topteams näher sein. Ich habe ein gutes Gefühl für Spa."

Frage: "Was sagst du zum Sieg deines ehemaligen Teamkollegen Lewis Hamilton?"
Button: "Ich war überrascht, aber ich freue mich für ihn. Er hat an diesem Wochenende seinen Speed und seine Klasse gezeigt. Wir waren drei Jahre lang Teamkollegen. Er hat heute eine tolle Performance gezeigt."