Button setzte für das Podium alles auf eine Karte

Unter Druck von Schumacher setzte Button gestern in Montréal seinen BAR-Honda in die Mauer, weil er unbedingt auf das Podium wollte

(Motorsport-Total.com) - 24 Runden vor Schluss, den letzten Boxenstopp noch vor sich und Michael Schumacher im Nacken, unterlief Jenson Button beim gestrigen Grand Prix von Kanada ein folgenschwerer Fehler: Er fuhr die letzte Schikane etwas zu optimistisch an, räuberte voll über den Randstein, verlor seinen BAR-Honda außer Kontrolle und schlitterte so gegen die berüchtigte "Wall of Champions", dass die rechte Vorderradaufhängung kaputt ging.

Titel-Bild zur News: Jenson Button vor Michael Schumacher

Unter Druck von Schumacher leistete sich Jenson Button gestern einen Fehler

Der 25-Jährige kletterte enttäuscht über den Zaun, vermied es, sich sofort den Gesprächen mit seinem Team zu stellen, nahm anschließend aber die Schuld auf seine Kappe: "Es war ein enttäuschendes Ende eines bis dahin ermutigenden Wochenendes, aber ich crashe lieber als Dritter raus als dass ich mich mit einem vierten Platz zufrieden gebe", sagte er. Und: "Es war total mein Fehler. Ich kam von der Linie ab und wollte die Kurve noch kratzen. Ich bin nicht hart in die Mauer eingeschlagen, aber es hat gereicht, um das Rad abzuschlagen."#w1#

"Als ich innen über den Randstein gefahren bin, war eigentlich schon klar, dass ich in die Mauer segeln würde, denn ich hatte kein Rad mehr auf dem Boden. Das Auto ist einfach abgehoben. Bei der Landung war es okay, aber ich hatte in den Sekunden danach natürlich keinen Grip mehr", schilderte er den Unfallhergang. "Michael setzte mich von hinten ziemlich unter Druck. Eigentlich hätte ich über die grüne Auslaufzone ausweichen sollen, aber dann hätte ich ihn wohl durchlassen müssen, und das wollte ich unbedingt vermeiden."

Button steht damit nach acht von insgesamt 19 Rennen in dieser Saison als einer von nur sechs Stammpiloten noch immer ohne WM-Punkte da. Damit ist äußerst unwahrscheinlich, dass er Ende Juli 75 Prozent der Punkte des WM-Führenden auf seinem Konto haben wird - und dies würde mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Wechsel zum BMW WilliamsF1 Team mit sich bringen, da beim 'Contract Recognition Board' in Genf entsprechende Optionen hinterlegt sind.