Button: "Möchte gerne für BAR-Honda fahren"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jenson, die Gerüchteküche ist für dich wieder in vollem Gange. Kannst du über die Situation mit WilliamsF1 und BAR-Honda sprechen?"
Jenson Button: "Ich habe sehr interessante Erinnerungen an diesen Raum vom vergangenen Jahr, als ich auch genau hier saß..."

Frage: "Nur dass du dieses Jahr mehr redest..."
Button: "Genau, das ist der Unterschied. Die Situation ist, dass ich nächstes Jahr gerne für BAR-Honda fahren möchte. Ich halte es für wichtig, dass bei einem Team ein Werk engagiert ist. Honda besitzt sogar 45 Prozent der Anteil des Teams, und das ist in der heutigen Formel 1 ein entscheidender Punkt. Das ist einer der Gründe, weshalb ich bleiben will."#w1#

Engagement von Honda hat Buttons Meinung geändert

Frage: "Kannst du uns einen Einblick verleihen, wie ein Fahrer bei der Teamwahl denkt, vor allem wo du ja offenbar bereits etwas unterschrieben hast? Was sind deine Möglichkeiten, was denkst du?"
Button: "Es ist immer sehr schwierig, die Zukunft vorherzusagen. Ich bin schon sehr lange bei BAR-Honda und wir haben gemeinsam viele Höhen und Tiefen erlebt. Als ich realisiert habe, dass Honda nicht nur weiterhin engagiert bleibt, sondern sogar ein Teil des Teams wird, habe ich meine Meinung geändert."

"Dieses Jahr hatten wir einige schwierige Zeiten, aber da merkt man erst, wie zäh ein Team ist. Ich wusste von Anfang an, dass wir das Blatt noch einmal wenden können, denn auch wenn wir noch nicht ganz dort sind, sind wir schon weit gekommen. Wir können solche Situationen relativ schnell überkommen. Honda wird nie aufgeben, bis sie eine Weltmeisterschaft gewonnen haben. Sie sind sehr auf ihr Ziel fixiert. Sie betreiben nicht Rennsport, um Autos zu verkaufen, sondern sie betreiben Rennsport des Gewinnens wegen. Das ist der Unterschied zu vielen anderen Herstellern."

Frage: "Seit wann stehst du in Bezug auf deine Meinungsänderung mit Frank Williams in Kontakt?"
Button: "Ich habe vor ein paar Wochen mit Frank gesprochen."

Frage: "Und was hat er gesagt?"
Button: "Ich denke, das sollte wirklich nur er selbst beantworten..."

Button sucht den Dialog mit Frank Williams

Frage: "Warum ist dieses Thema plötzlich so brisant geworden?"
Button: "Offensichtlich müssen wir uns unterhalten. Wir wollen das nicht bis Saisonende im Raum stehen lassen, denn das wäre für alle unfair. Ich denke, Frank versteht die Situation. Viele verstehen die Situation. Ich bin in meinem sechsten Jahr in der Formel 1 und habe immer noch kein Rennen gewonnen, weil ich noch nie das richtige Material hatte. Jetzt muss ich mit einem Team pushen, welches Rennen und Weltmeisterschaften gewinnen kann. Es ist eine sehr wichtige und sehr schwierige Entscheidung für mich."

Frage: "Wird dieses Wochenende irgendetwas passieren? Wird es ein Treffen geben?"
Button: "Ich bin sicher, dass es weitere Gespräche geben wird, aber nicht dieses Wochenende, denn wir müssen uns alle auf das Rennen konzentrieren. Ich hoffe aber, dass es schon sehr bald Diskussionen geben wird."

Frage: "Es wird viel über das Qualifyingformat geredet, das Einzelzeitfahren soll abgeschafft werden. Was sagst du zu dieser Diskussion?"
Button: "Ich bevorzuge das Einzelzeitfahren, um ehrlich zu sein, denn ich finde das aufregender. Es ist gut, nur eine Chance zu haben. Vielleicht war es für die Zuschauer interessanter, als noch jeder vier Versuche hatte, aber für uns Fahrer war es wahnsinnig frustrierend, eine freie Runde zu finden. Das Einzelzeitfahren ist okay und man kann jedem Fahrer bei seiner Runde zusehen, was schließlich auch gut ist."

Hat Michael Schumacher in Hockenheim unfair überholt?

Frage: "In Hockenheim lagst du zwei Renndrittel hinter Michael Schumacher, sonst wärst du vielleicht Zweiter geworden. Er hat dich in der ersten Kurve außen überholt, außerhalb der weißen Linie, entgegen den Anweisungen des Rennleiters. Was ist der Unterschied zwischen einem technischen Regelverstoß und so etwas? Und wie soll man das in Zukunft handhaben?"
Button: "Das Problem ist, dass man in Hockenheim leicht neben die Strecke fahren kann, ohne Zeit zu verlieren, und in der Regel werden wir dafür nicht bestraft. Michael war am Eingang der Kurve neben mir, aber er wusste, dass er immer noch in die Auslaufzone ausweichen kann, wenn ich auf meiner Linie bestehen sollte. Dadurch war es wesentlich entschlossener."

"Ich denke, dass man diese Problematik auf jeden Fall ansprechen muss, denn so etwas kann einen Rennverlauf ganz schön beeinträchtigen. Mir ist das auch in der Haarnadel in der ersten Runde aufgefallen. Ein Red Bull war außen und konnte neben der Strecke an jemandem vorbeigehen, ich glaube an Giancarlo (Fisichella; Anm. d. Red.). Da hat es auch keine Strafe gegeben."

Frage: "Fernando Alonso hat morgen Geburtstag. Gibt es etwas, was du ihm mitteilen möchtest?"
Button: "Hoffentlich ist er richtig besoffen! Darum können wir uns kümmern."

Frage: "Wirst du ihm einen Drink spendieren?"
Button: "Klar!"