• 23.01.2004 11:03

  • von Marcus Kollmann

Button bestätigt: Bestzeit "mit wenig Sprit"

Den neuen Rundenrekord fuhr man zwar mit fast leerem Tank, aber bei BAR-Honda ist man dennoch zufrieden - Konkurrenz verunsichert

(Motorsport-Total.com) - Mit einer Rundenzeit von 1:14.569 Minuten, zugleich neuer Rundenrekord auf dem Circuit de Catalunya, schockte Jenson Button gestern die Konkurrenz bei den Testfahrten.

Titel-Bild zur News: Geoff Willis

Willis ist mit BAR-Hondas momentaner Leistungsfähigkeit zufrieden

Nachdem der BAR-Honda-Pilot das Potenzial des britischen Teams aufgezeigt hatte, relativierte er die Fabelzeit im Anschluss daran: "Wir wollten mit dem Experimentier-Auto für 2004 für eine Runde mal mit wenig Sprit herumfahren, um zu schauen, wo wir stehen", äußerte der Brite und bestätigte damit den Eindruck den auch die anderen Teams und Fahrer vor Ort hatten.#w1#

Dennoch. Auch wenn man mit wenig Treibstoff unterwegs war, so muss man erst einmal so eine Zeit realisieren können. Das findet auch Ralf Schumacher, der nach dem gestrigen Testtag von der Konkurrenz überrascht war: "Jenson Button hat auf dem BAR eine Fabel-Zeit hingelegt!", erkannte der BMW-Williams-Pilot neidlos an. "Gut, er wird wohl mit fast leerem Tank gefahren sein, aber trotzdem: Wenn BAR diesen Standard hält, dann werden sie sehr, sehr stark sein", glaubt auch Ralf Schumacher, dass man den Rennstall von David Richards dieses Jahr auf der Rechnung haben muss.

Dass die Äußerungen der letzten Wochen keine Worthülsen waren, hat man zumindest einmal auf eindrucksvolle Art und Weise bewiesen. Gleichzeitig dürfte man im BAR-Honda-Team aber auch neuen Mut und Zuversicht geschöpft haben, denn die Umstellung von Bridgestone- auf Michelin-Reifen scheint unproblematisch vollzogen worden zu sein und bisher fährt man ja nur mit dem Konzeptauto, welches zwar bereits mit der Heckpartie des neuen BAR-Boliden ausgerüstet ist, aber eben doch noch nicht das neue Auto für 2004 ist.

Geoffrey Willis war mit der gestrigen Bestzeit ebenfalls sehr zufrieden, will diese aber nicht überbewertet wissen. "Wir hatten einen weiteren positiven Testtag, an dem wir unser auf Reifenentwicklungs- und Zuverlässigkeitstests ausgerichtetes Programm fortgeführt haben. Jenson fuhr am Morgen mit wenig Sprit, wobei unsere Performanceeinschätzungen für das Auto bestätigt wurden."

"Obwohl wir sehr glücklich darüber sind, dass Jenson einen neuen Rundenrekord gefahren ist, so darf man nicht vergessen, dass es sich immer noch um die Tests vor Saisonbeginn handelt. Es ist immer schwierig, zu erahnen, mit wie viel Benzin die anderen Teams unterwegs sind", sagte der Technische Direktor in Anspielung darauf, dass die Gegner ganz sicher noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt haben.