Brown sieht kein 2007 2.0: "Vandoorne wird Alonso antreiben"

Der neue McLaren-Geschäftsführer Zak Brown ist gespannt auf das Teamduell zwischen Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso - Probleme erwartet er nicht

(Motorsport-Total.com) - Es gibt eine Weisheit im Motorsport: Der Teamkollege ist dein erster Gegner. Manchmal ist dieser allerdings auch der Hauptrivale, wie Fernando Alonso 2007 einst feststellen konnte. Damals kam mit Lewis Hamilton ein junger Neuling zu McLaren, der dem Weltmeister einheizen sollte. Die teaminterne Schlacht gehört neben der Rivalität zwischen Ayrton Senna und Alain Prost zu den legendärsten Teamduellen und könnte genau zehn Jahre später ein Revival erleben.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Stoffel Vandoorne, Fernando Alonso

Wird das Stallduell bei McLaren versöhnlich ablaufen? Zoom

Denn die Ausgangslage ist ähnlich: Fernando Alonso bekommt bei McLaren schon wieder einen vielversprechenden Rookie an die Seite, der zuvor die GP2-Serie gewinnen konnte: Stoffel Vandoorne. Doch Geschäftsführer Zak Brown ist überzeugt davon, dass das Duell in diesem Jahr auf einem anderen Niveau ablaufen wird: "Die beiden kommen sehr gut miteinander aus. Beide sind sehr konzentriert und kümmern sich um ihren eigenen Kram. Das wird gut funktionieren und das Team voranbringen", unterstreicht er beim 'The Marshall Pruett Podcast'.

Das war 2007 eben nicht passiert. Hamilton und Alonso bekriegten sich so stark und verhinderten dabei sogar gegenseitigen Erfolg, dass McLaren in der WM noch einen großen Vorsprung aus der Hand gab und am Ende Kimi Räikkönen im Ferrari über den Titel jubeln durfte. Mittlerweile ist Alonso jedoch zehn Jahre reifer und Stoffel Vandoorne ein anderer Typ als Hamilton, von daher erwartet Brown keine Probleme.

"Ich glaube, dass beide keine Typen sind, die der Gedanke, den Teamkollegen zu schlagen, in Freudentaumel versetzen wird. Priorität hat es für beide, an die Spitze des Feldes zu kommen. Erst an zweiter Stelle steht der Vergleich mit dem anderen", sagt er. So wie mit Jenson Button? Mit dem Briten kam Alonso in den vergangenen Jahren gut aus, und beide waren vornehmlich auf die Entwicklung des Teams konzentriert, als sich gegenseitig zu schlagen.

Wie sich das Duell zwischen dem Routinier und dem Rookie entwickeln wird, wird die Zeit zeigen. Brown hat jedoch keinen Zweifel daran, dass Vandoorne Alonso antreiben wird. "Das ist gesund für das Team", meint er. "Ich freue mich aber auf den Wettbewerb zwischen den beiden und auch darauf, die teaminterne Rivalität, die zweifellos existiert, zu managen. Man muss nur schauen, dass es nicht ungesund wird."


Fotostrecke: Der Feind in der eigenen Box

Denn auch er weiß, dass sich Teamkollegen auch einmal zu nah kommen können, wodurch die Situation kippen kann. Das Stallduell zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton ist dafür ein gutes Beispiel. Einst waren die beiden Freunde, am Ende erbitterte Rivalen. Doch das fürchtet Brown bei McLaren nicht: "Die Beziehung wirkt überhaupt sehr gesund, und ich glaube nicht, dass sich das ändern wird."