Bridgestone und Ferrari wollen Problem zusammen lösen
Der japanische Reifenhersteller will die Konkurrenzfähigkeit auf schnellen Strecken zusammen mit Ferrari verbessern
(Motorsport-Total.com) - Der Schlüssel zum Erfolg in der Formel 1 sind die Reifen, so viel ist sicher. Ein starker Motor, ein aerodynamisch perfektes Chassis, schnelle Fahrer - das alles nützt heutzutage nichts, wenn das schwarze Gold nicht funktioniert.

© Bridgestone Motorsport
Bridgestones Reifen sind auf schnellen Kursen nicht konkurrenzfähig genug
Einen Beweis für diese These war das letzte Rennwochenende auf dem Hockenheimring, wo die Reifen von Michelin das gesamte Wochenende über besser funktionierten als die der japanischen Konkurrenz. Aber die Pneus der Franzosen scheinen bereits nicht mehr nur bei großer Hitze gut zu funktionieren, sondern auch bei kühleren Temperaturen will man eigenen Aussagen nach aufgeholt haben. Gefahr ist also im Anmarsch, denn Michelin bläst zum Angriff.
Im Kampf um Prestige, Siege und Marktanteile hat Bridgestone, der Reifenpartner von Ferrari, McLaren, Sauber, BAR, Jordan und Arrows nun angekündigt, dass man bis zum nächsten Rennen auf einem Hochgeschwindigkeitskurs, gemeint ist Monza, versuchen wird den Rückstand wettzumachen.
"Das war ein hartes Rennen für alle Beteiligten. Wir werden bis zum Großen Preis von Monza in Italien untersuchen, welche Fortschritte wir für die schnellen Kurse an unseren Reifenmischungen und Reifenkonstruktionen vornehmen können. Dazu werden wir die Pause im August nutzen, in der wir Reifen produzieren werden, welche beim nächsten Rennen allen unseren Teams helfen sollen", erklärt Hisao Suganuma, der technische Manager von Bridgestone Motorsport.
Derzeitiges Top-Team der Japaner ist das in beiden FIA-Wertungen vorne liegende Ferrari-Team, mit dem man vergangenen Sonnabend die verlängerte Zusammenarbeit bis 2004 bekannt gegeben hatte.
"Bridgestone hat gute Arbeit geleistet und auf einigen Strecken sind ihre Reifen besser als die von Michelin, auf anderen nicht. Wir und die Japaner haben Fortschritte auf den Hochgeschwindigkeitskursen machen können, jedoch ist das Paket Williams-BMW-Michelin derzeit noch im Vorteil", verriet Ross Brawn gegenüber Ferrari World.
Der Technische Direktor der Scuderia weiter: "Wir müssen diesbezüglich etwas tun und zusammen mit Bridgestone arbeiten wir bereits daran. Das Problem in Hockenheim war nicht der Reifenverschleiß, was ein Blick auf unsere konstanten Rundenzeiten beweist, sondern mehr die Performance an sich. Wir waren einfach nicht schnell genug."
Ferrari ist trotz der deutlichen Führung in beiden Weltmeisterschaftswertungen auf eine schnelle Verbesserung der Situation angewiesen, was Brawns Aussagen bestätigen, denn sonst könnte man durch Williams-BMW, die dank eigener Weiterentwicklungen am Auto und immer besseren Reifenmischungen von Michelin stärker werden, am Ende noch in Bedrängnis kommen, fürchten die Italiener.

