• 10.05.2005 09:50

  • von Marco Helgert

Bridgestone reagiert auf Montezemolos Kritik

Bridgestone steht in der Kritik, doch die Japaner setzen bei der Lösung der Probleme auf die intensive technische Zusammenarbeit mit Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Ferrari war bisher das Vorbild einer Kooperation in der Formel 1: Gewann man, so gewannen auch alle Zulieferer, Ausrüster und technische Partner; verlor man, so war man auch hier vereint - egal, warum man auf der Strecke nicht gewann. Doch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo konnte nach dem erneuten Debakel in Barcelona seinen Frust offenbar nicht zurückhalten.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Ingenieur

Bridgestone kann nur zusammen mit Ferrari die Probleme lösen

"Nach fünf Rennen merke ich, dass unser Auto zwar wettbewerbsfähig ist, der Durchbruch gelingt uns jedoch nicht", so der Italiener in der 'La Repubblica'. "Bridgestone hat in den vergangenen Jahren sehr gut gearbeitet, aber mit den neuen Regeln haben die Reifen eine übermäßige und sicher auch eine ausschlaggebende Rolle."#w1#

Die Kritik des Ferrari-Präsidenten, die durchaus auch in Richtung von Bridgestone ging, wurde von den Japanern gelassen aufgenommen. Die Besorgnis von Montezemolo angesichts der schwachen Ferrari-Resultate in diesem Jahr sei verständlich, speziell nach den zwei Plattfüßen, die Michael Schumacher in Barcelona aus dem Rennen rissen.

"Moderne Formel-1-Autos sind extrem technisch ausgefeilt und wir sind froh, dass Bridgestone und Ferrari eine technische Partnerschaft haben, um die uns andere beneiden", heißt es in einem Statement von Bridgestone gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Wir haben schon in der Vergangenheit Herausforderungen überstanden und wir sind zuversichtlich, dass uns dies wieder gelingt."

Über die genauen Hintergründe, warum Michael Schumacher gleich zwei Reifenschäden erlebte, möchten die Japaner nicht spekulieren, ehe die umfassenden Untersuchungen abgeschlossen sind. In Japan wird nun fieberhaft gearbeitet, um den jüngsten Problemen auf die Spur zu kommen. Dabei findet man momentan keine logische Erklärung.

"Es ist ungewöhnlich, dass beide Reifen auf der gleichen Seite innerhalb weniger Runden Luft verlieren", heißt es im Statement weiter. "Michael (Schumacher) hat in der Runde vor dem ersten Zwischenfall gemeldet, dass sich das Auto instabil anfühle. Nach einer ersten Untersuchung hielt sich der Reifenverschleiß in akzeptablen Grenzen, auch Rubens Barrichello hatte keine ähnlichen Probleme, auch wenn er mit Blasenbildung zu kämpfen hatte."