• 10.05.2005 11:02

Auch Honda schluckt die bittere Pille

Von Honda sind keine weiteren Maßnahmen gegen die Rennsperre des BAR-Honda-Teams geplant, auch wenn sie Strafe "zu hart" sei

(Motorsport-Total.com) - Die Tankaffäre rund um das BAR-Honda-Team belastet den japanischen Automobilkonzern Honda in besonderer Weise. Der Gesichtsverlust für ein japanisches Unternehmen durch einen solchen Skandal ist verheerend. Doch Gegenmaßnahmen werden auch die Japaner nicht ergreifen. Schon das BAR-Team verzichtete im "Interesse des Sports" auf einen Zivilprozess.

Titel-Bild zur News: BAR-Honda

Auch Honda wird nicht gegen das Urteil aus Paris vorgehen

Auch Honda stellte nun klar, dass man keine Aktionen gegen die Entscheidung des Berufungsgerichtes in Paris einleiten werde. "Für uns war die Bestrafung zu hart, aber jeglicher Einspruch wäre einfach nur schlecht für den Sport", erklärte Honda-Sprecher Tatsuya Iida gegenüber 'Reuters'. "Wir hatten gerade ein Auto, das unseren Erwartungen entsprechend funktionierte, da ist die Sperre ein besonders schwerer Schlag. Es ist sehr traurig."#w1#

Wenig erbaulich ist die momentane Situation auch für die Piloten des BAR-Honda-Teams, die nun auch beim Klassiker in Monaco zum Zuschauen verdammt sind. "Ich wollte nie ein Testfahrer sein. Es gibt nichts Langweiligeres, als einfach dazusitzen und zuzuschauen, wie die Autos ihre Kreise ziehen", erklärte Jenson Button am Freitag in Barcelona.

Hinzukommt, dass der Engländer in Monaco lebt und er somit eines seiner Heimrennen verpassen wird. "Ich werde schon etwas finden, um mich beim Monaco-Grand-Prix zu beschäftigen", fuhr er fort. "Aber es wird schwer werden, dort zu sein und auf die Strecke gehen zu können. In meinem Apartment aufzuwachen und zu hören, wie die Autos herumfahren, wird etwas seltsam werden."

Wie groß der Image-Schaden für das Team ausfallen wird, werden erst die kommenden Tage und Wochen zeigen. Zumindest aber bei den Konkurrenten genießt man durchaus noch Ansehen. "Sie sind ein sehr kompetentes Rennteam, und wir werden weiter Respekt vor ihnen haben", erklärte McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis. "Wenn sie nach der Sperre für zwei Rennen zurückkommen, werden sie sicher sehr stark sein."

Ferrari-Rennleiter Jean Todt hingegen ärgerte sich ein wenig darüber, dass ein Auto, das in Imola letztlich aus der Wertung genommen wurde, womöglich den Sieg von Michael Schumacher verhinderte. "Vielleicht haben wir das Rennen in Imola deswegen verloren, wenn man sich ansieht, wie viele Runden Michael Schumacher festhing", erklärte der Franzose im Hinblick auf den langsameren Jenson Button. "Aber das ist Geschichte."

Ein Nutznießer des Ausschlusses von BAR ist und war das Red-Bull-Team. Vitantonio Liuzzi kam so in Imola nachträglich zum ersten WM-Punkte. Christian Horner, Teamchef bei Red Bull Racing, sieht dies durchaus als Chance an. "BAR ist ein starkes Team und für uns ist es wichtig, daraus Kapital zu schlagen und so viele Punkte wie möglich zu holen, so lange sie nicht dabei sind."