• 26.04.2002 18:52

  • von Marcus Kollmann

Bridgestone mit Reifenperformance zufrieden

Nachdem die Leistung der Reifen stimmt, will man sich nun auf die Unterstützung seiner Teams bei der Reifenwahl konzentrieren

(Motorsport-Total.com) - Ein Blick auf das Klassement am Freitag ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass Bridgestone zwei sehr gut zur Charakteristik des Circuit de Catalunya passende Reifen mitgebracht hat. Mit Jenson Button auf Platz drei, Kimi Räikkönen auf Platz sieben und Jarno Trulli auf Platz zehn, gelang es lediglich drei Michelin-Piloten in die Top 10 zu fahren, in der sich ansonsten ausnahmslos Bridgestone-Fahrer fanden. Die schnellste Rundenzeit am Freitag hatte Michael Schumacher in 1:20.380 Minuten gefahren, dicht gefolgt von Heinz-Harald Frentzen, der nur 70 Tausendstel langsamer gewesen war.

Titel-Bild zur News: Ein Reifen-Ingenieur von Bridgestone

Die Reifen-Ingenieure notierten sorgfältig alle Rundenzeiten und Streckendaten

"Wenn man es von den Rundenzeiten her betrachtet, dann ist die heutige Performance sehr viel versprechend, doch wir sind nie zu sehr zufrieden und wir wissen, dass dies hier keine leichte Strecke ist was die Anforderungen an die Reifen betrifft. Barcelona ist eine der rauesten Strecken, welche, kombiniert mit den mittelschnellen und schnellen Kurven, es sehr schwierig macht", erklärte Hisao Suganuma, Technischer Manager von Bridgestone Motorsport nach der Analyse des ersten Tages des spanischen Rennwochenendes.

Um Michelin Paroli bieten zu können, hatte Bridgestone mit seinen Partner-Teams einen neuen Reifen für den Einsatz an diesem Wochenende entwickelt. Diese neue Reifenmischung konnte man im Vorfeld zwar nicht auf dem Circuit de Catalunya testen, doch nach dem ersten Tag zeichnet sich laut Suganuma ab, dass sich beide zur Verfügung stehenden Reifenspezifikationen in punkto Leistung nur unmerklich voneinander unterscheiden. Deshalb wird bei der Reifenwahl auch eher die Konstanz der Reifenperformance und der Verschleißfaktor eine Rolle spielen: "Die Rundenzeiten, die man mit beiden Reifen fahren kann, sind recht ähnlich, weshalb wir nun genauer schauen müssen wie es sich mit der Abnutzung und dem Verschleiß beider Reifen verhält. Das bedeutet, dass wir die heute gesammelten Daten sorgfältig auswerten müssen, denn nur so können wir unseren Teams einen klaren Ratschlag bei der Reifenwahl geben", berichtete Suganuma weiter, dass sich die Entscheidung pro oder kontra einer der beiden Reifenspezifikationen schwieriger als sonst gestaltet.

Auch Ferraris Technischem Direktor gibt die Reifenwahl noch Rätsel auf: "Wir haben die Vorbereitungen auf das Rennen durchgeführt die wir erledigen wollten und beide Reifen ausprobiert. Es ist jedoch keine einfache Wahl, weshalb wir uns hinsetzen und überlegen müssen, welcher Reifen für uns am besten funktionieren wird", so Ross Brawn, der darüber hinaus bestätigte, dass die Pneus am Freitag sehr gut waren und er hoffe, dass dies auch am Samstag und Sonntag so bleiben wird.

"Wir sind hier schon immer gut unterwegs gewesen und haben einen neuen Frontflügel und einige kleinere Upgrades an diesem Wochenende", lieferte Mike Coughlan von Arrows eine Erklärung für die starke Performance seines Teams, für die aber auch die Reifen mit verantwortlich sein dürften. "Wir probierten beide Reifen aus und es gibt nur einen sehr kleinen Unterschied zwischen beiden Mischungen was die ultimative Leistung anbelangt. Einer der beiden Reifen bietet jedoch über einen längeren Zeitraum mehr Grip. Wir sind heute jedenfalls sehr zufrieden mit den Reifen gewesen", lobte auch der Technische Direktor des Arrows-Teams die von Bridgestone im Vorfeld auf den Spanien-Grand Prix geleistete Arbeit.

Ob Bridgestone wie zuletzt in Imola auch auf dem nahe Barcelona gelegenen Circuit de Catalunya einen besseren Reifen als Michelin hat, wird sich jedoch erst im Verlaufe des Samstags und Sonntags aufklären. Schließlich verfolgen die Teams am Freitag alle unterschiedliche Strategien und wechselnde Bedingungen könnten ebenfalls zu einer Veränderung des heute gesehenen Kräfteverhältnisses führen.