Bridgestone mit Mischtaktik zum Saisonendspurt
In Singapur und Abu Dhabi kommen "benachbarte" Reifenmischungen zum Einsatz, in Japan und Brasilien lässt Bridgestone wieder eine Pneulücke
(Motorsport-Total.com) - Unmittelbar nach dem Ende der Sommerpause in der Formel 1 hat Bridgestone die Reifenzuordnung für die vier letzten Rennen des Jahres bekannt gegeben. Im Endspurt der Saison setzt der japanische Reifenhersteller allerdings auf eine unterschiedliche Taktik: In Japan und Brasilien liegen die beiden Gummimischungen weiter auseinander als in Singapur und Abu Dhabi - und das aus gutem Grund.

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Alles aus einer Hand: Bridgestone versorgt alle Teams mit Formel-1-Rennreifen
"Bei Singapur handelt es sich um einen Straßenkurs. Unsere Erfahrung aus dem vergangenen Jahr legt uns nahe, dass die weichen und die superweichen Reifen die beste Wahl darstellen werden", erläutert Hirohide Hamashima, Entwicklungschef bei Bridgestone, die Reifenzuordnung. "In Suzuka werden wir hingegen wieder einen Abstand zwischen den Pneutypen haben."#w1#
"Die Rückkehr an diese großartige Rennstrecke wird sehr interessant werden, denn die Hälfte des Kurses hat einen neuen Belag erhalten. Die Reifennutzung könnte also durchaus eine Herausforderung darstellen", meint Hamashima - zumal auf der japanischen Rennbahn bei ihrer Formel-1-Rückkehr weiche und harte Slicks zum Einsatz kommen werden.
"Auch in Brasilien werden wir wieder einen größeren Abstand zwischen den Reifenmischungen haben", erklärt Hamashima. Für das Gastspiel in Südamerika hat Bridgestone wieder die Varianten superweich und mittel vorgesehen. "Dort kann es sehr heiß werden und wir sehen in Interlagos für gewöhnlich immer ein gutes Rennen", sagt Hamashima.
"Wir werden aber möglicherweise Probleme dabei bekommen, einen so spannenden Grand Prix wie den letztjährigen zu zeigen", so der japanische Reifenfachmann - im vergangenen Jahr wurde die Weltmeisterschaft buchstäblich in der letzten Kurve entschieden. Trockene und nasse Verhältnisse machten das WM-Finale 2008 zu einem wahren Krimi.
"Abu Dhabi ist schließlich ein neues Ziel für uns", so Hamashima. "Obwohl es sich dabei technisch gesehen um einen Straßenkurs handelt, haben wir härtere Reifen im Gepäck als bei anderen Stadtrennen. Die ganz harten Mischungen wären für diese Strecke sicherlich eine Nummer zu steif, deshalb haben wir in Abu Dhabi weich und mittel im Angebot."

