Briatore: "Rubens ist der große Favorit"
Renault-Teamchef Flavio Briatore hat auch McLaren auf der Rechnung, Top-Favorit auf den Sieg ist für ihn aber Barrichello
(Motorsport-Total.com) - Mit 15 Autos innerhalb von knapp mehr als einer Sekunde könnte der heutige Grand Prix von Brasilien zu einem der spannendsten des Jahres werden. Dieser Ansicht ist auch Flavio Briatore, der nach dem Qualifying über seine Erwartungen an den heutigen Tag sprach.

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Renault-Teamchef Briatore favorisiert in Interlagos Rubens Barrichello
"Ferrari ist natürlich eine große Bedrohung", erklärte der Renault-Boss. "Ich glaube, sie haben mehr Sprit an Bord als wir und verfolgen eine andere Strategie. Für mich ist Rubens Barrichello der große Favorit. Wenn er als Erster in die erste Kurve einbiegt, gehört das Rennen ihm. Nach Ferrari schätze ich aber auch McLaren stark ein. Sie haben eine gute Zuverlässigkeit und konnten die ersten beiden Rennen der Saison gewinnen."
Ein Fragezeichen bleibt für Briatore das BMW-Williams-Team, welches seiner Meinung nach seit Sepang "sicher Fortschritte gemacht" hat, aber "ich weiß nicht, was ich über sie denken soll." Selbst bei guter Rennabstimmung, glaubt er, könnte es für Schumacher und Montoya schwierig werden, von ihren mäßigen Startpositionen aus ganz nach vorne zu schielen. Einer geht ja aus der dritten, einer aus der fünften Reihe in den Grand Prix.
Keine Überraschung war für Briatore der dritte Platz von Mark Webber, den er ja noch aus dessen Zeit als Renault-Testfahrer kennt: "Mark und Jaguar waren schon das ganze Wochenende gut dabei, also hat mich ihr Abschneiden nicht verblüfft. Sie werden auch im Rennen stark sein. Ich kenne Mark gut und weiß, dass er die Möglichkeit beim Schopf packen wird, wenn sich ihm eine Chance auf ein gutes Resultat bieten sollte."
In Bezug auf sein eigenes Team lobte er eine "perfekte" Vorstellung von Jarno Trulli, der Fünfter wurde, und zeigte Mitleid mit Alonso: "Er hatte ein paar mechanische Schwierigkeiten und bei so knappen Abständen stehst du dann gleich weit hinten." Aber: "Wir sind das einzige Team, welches in beiden bisherigen Rennen beide Autos in die Punkte gebracht hat. Trotzdem sind wir nervös. Motorsport ist keine berechenbare Wissenschaft."
"Es wird schwierig für uns", schloss er mit realistischem Unterton ab, "in Interlagos wieder auf das Podium zu fahren, aber wir werden alles geben, um die sich auftuenden Umstände optimal auszunutzen und unser Punktekonto aufzustocken." Wie es momentan in der Weltmeisterschaft aussieht, fährt Renault ja sogar gegen BMW-Williams um den dritten Platz hinter McLaren-Mercedes und Ferrari im Markenpokal.

