Brawns Machtübergabe an Lowe: "Es gibt keinen Zeitplan"

Mercedes-Teamchef Ross Brawn hat keine Eile, das Zepter an den neuen Technikchef Paddy Lowe zu übergeben: "Beste Lösung für das Team" angestrebt

(Motorsport-Total.com) - Seit dem 3. Juni dieses Jahres ist der langjährige McLaren-Technikchef Paddy Lowe für Mercedes tätig. Auch bei seinem neuen Arbeitgeber füllt der 51-jährige Brite die Rolle des Technikchefs aus. Dabei wird es aber wohl nicht bleiben, wie Teamchef Ross Brawn am Freitag durchblicken ließ. "Ich werde mit Paddy die nächsten sechs Monate zusammenarbeiten, vielleicht auch länger. Wenn der Übergang kommt, wird es eine sanfte Übergabe geben", kündigte der Teamchef einen Machtwechsel im Lager der Silberpfeile an.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn weiß noch nicht, wann Paddy Lowe wie viel Verantwortung übernimmt Zoom

Zeitlich festlegen will sich Brawn allerdings nicht. "Es gibt keinen Zeitplan", stellt der 58-jährige Brite am Samstag im Fahrerlager des Hungarorings in Bezug auf eine Machtübergabe an seinen sieben Jahre jüngeren Landsmann klar. "Es wird einen Zeitpunkt in der Zukunft geben, an dem einige meiner heutigen Verantwortlichkeiten von Paddy übernommen werden. Es wird aber keinen abrupten Stopp und keinen abrupten Start geben."

Stattdessen wolle man sich mit der Übergabe Zeit lassen, denn: "Paddy und ich kennen uns seit langer Zeit. Derzeit arbeiten wir an den Dingen, bei denen er einen echten Mehrwert für das Team darstellen kann. Einen Teil davon hat er bereits in Angriff genommen", sagt Brawn und bestätigt: "Irgendwann in der Zukunft wird er mehr Verantwortung übernehmen. Das wird auf eine Art und Weise passieren, wie es für das Team am besten ist."

Eine unmittelbar bevorstehende Aufgabe seines Amts als Teamchef schließt Brawn aus, indem er sagt: "Wir werden nichts tun, was das Potenzial des Teams in Gefahr bringt. Ich stelle mir vor, dass sich die Dinge im kommenden Jahr, in den kommenden 18 Monaten entwickeln werden."

Dass er künftig nicht mehr alle Rennen vor Ort besucht, kann sich der Erfolgsteamchef, der in der Saison 2009 sein eigenes Team Brawn zum WM-Titel führte, bevor dieses von Mercedes übernommen wurde, aber durchaus vorstellen. "Nicht alle Rennen zu besuchen, könnte interessant sein", sagt Brawn und bestätigt damit, dass es in Bezug auf eine Machtübergabe keine Frage des Ob, sondern eine Frage des Wann ist. "Wir werden sehen, welches die beste Herangehensweise ist. Wir werden das tun, wovon wir glauben, dass es die beste Lösung für das Team ist", so der Mercedes-Teamchef.