Brawn: "Wir wissen längst, wer 2004 um die WM fährt"
Brawn über die Teststrategie von Ferrari und warum der Test mit dem F2004 und den Gegnern in Imola wenig aufschlussreich sein wird
(Motorsport-Total.com) - Über 900 Runden und somit mehr als 3.000 Kilometer hat das Ferrari-Team in seiner Vorbereitung auf die Saison 2004 im Anschluss an die Präsentation des F2004 seit Ende Januar bereits mit dem neuen Auto abgespult.

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Brawn: Ferrari kennt die Gegner im Titelkampf 2004 schon längst
Während die Konkurrenz der Scuderia das Aufeinandertreffen mit ihren neuen Boliden bei den Testfahrten aber nicht scheute und nur selten private Versuche durchführte, zog es der Rennstall aus Maranello bislang vor nicht gemeinsam mit den anderen Teams zu fahren.
Michael Schumacher erklärte dazu bereits auf seiner Seite, dass man in diesem Umstand aber keine Schwäche der "Roten" sehen sollte. Bevor die Teams ihre Autos auf den Abtransport nach Australien vorbereiten, wird in der nächsten Woche noch einmal in Imola getestet. Auch Ferrari wird dann mit dem F2004 dabei sein und zum ersten Mal zusammen mit BMW-Williams und McLaren-Mercedes fahren.#w1#
Klare Erkenntnisse, wie stark die Autos der Top-Teams im Vergleich sind, sollten sich die Formel-1-Fans vom ersten Kräftemessen aber nicht erwarten.
"Alle Top-Teams sind im vorigen Jahr sehr dicht aneinander gerückt. Der Test in Imola kann deshalb kein klares Bild geben, lediglich eine grobe Standortbestimmung sein", erklärte nun Ross Brawn laut der Online-Ausgabe der Zeitung 'Die Welt'. Dem Technischen Direktor zufolge hat man ohnehin schon einen Eindruck über die Stärken und Schwächen der Konkurrenz gewonnen: "Wir wissen längst, wer 2004 um die WM fährt", meinte der 49-Jährige, der die Bedeutung der Testergebnisse in der kommenden Woche schon im Vorfeld herunterspielte.
Brawns Aussage ist grundsätzlich jedoch nicht weiter verwunderlich, denn während Ferrari mit dem neuen Auto bisher lieber alleine testete, weil man laut Michael Schumacher so arbeiten kann "ohne Störungen von anderen Teams hinnehmen zu müssen", war man mit dem F2003-GA immer auch dort unterwegs wo BMW-Williams, McLaren, Renault und die anderen Teams fuhren.
Die "große strukturelle Ähnlichkeit des F2003-GA mit dem F2004" hat Ferrari laut Ross Brawn dabei geholfen die Gegner über den Winter einzuschätzen. Damit dürfte sich der Engländer vor allem auf die Reifentests beziehen, denn die Testergebnisse könne man "vom alten auf das neue Auto übertragen".
Dass man nächste Woche in Imola aber auch unterwegs sein wird, zeigt, dass man in Maranello offensichtlich doch neugierig ist, wie gut sich die Weiß-Blauen mit dem FW26 und die Silbernen mit dem MP4-19 über den Winter vorbereitet haben.

