• 20.02.2004 14:10

  • von Marcus Kollmann

Dennis: "Es ist einfach beeindruckend"

Weil den Amerikanern gelingt was die Formel 1 auch gerne täte, will Dennis das Erfolgsgeheimnis der NASCAR-Serie ergründen

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Ron Dennis ist angesichts der gewaltigen Zuschauermassen die die amerikanische Motorsportserie NASCAR zu den Rennen lockt in der letzten Zeit offensichtlich deutlich vor Augen geführt worden, dass in der Formel 1, wo man schon eine ganze Weile über sinkendes Interesse der Fans einen Grand Prix live anzuschauen und zurückgehende Einschaltquoten klagt, etwas verbessert werden muss.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Dennis bewundert die NASCAR-Serie und ist zugleich neidisch auf deren Erfolg

Aus diesem Grund will Dennis zusammen mit McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh auch das Erfolgsgeheimnis der NASCAR-Serie ergründen, denn dort stehen nicht nur die Fans Schlange sondern auch die Sponsoren.#w1#

"Es ist einfach beeindruckend. Ich meine, bei ihnen ist jedes Rennen ausverkauft, sie nehmen viel mehr ein und erhalten einen größeren Anteil an den Fernsehübertragungsrechten obwohl es im Grunde doch saulangweilig ist. Aber ihr Geschäft floriert, obwohl wir eine viel bessere Show bieten", bezieht sich der Teamchef auf den Unterhaltungswert der Rennveranstaltungen.

Aber: "Wenn etwas so erfolgreich ist, wäre man ein Narr, würde man nicht versuchen selbst herauszufinden worauf dieser Erfolg basiert", erklärte Dennis in der englischsprachigen Presse, dass er neidisch nach Amerika blickt und doch auch Bewunderung empfindet, denn irgendetwas müssen die Macher der NASCAR-Serie ja richtig machen.

Dass es im Prinzip wieder einmal nur ums liebe Geld geht, liegt eigentlich auf der Hand. Laut Dennis wünscht sich "jedes Team, dass die Formel 1 größer wäre und an der Rennstrecke mehr zur Unterhaltung der Leute beitragen könnte". Ideen, dieses Anliegen in die Tat umzusetzen, gibt es zumindest schon. So kann man sich vorstellen mit Fahrsimulatoren und einer stärkeren Einbeziehung der Fahrer den eigenen Unterhaltungswert zu verbessern.

Allein die Umsetzung gestaltet sich schwierig, denn den Teams sind in gewisser Hinsicht die Hände gebunden, da die kommerziellen Aspekte laut Dennis "zu 75 Prozent in den Händen der Banken, die kein Geld investieren wollen, sondern nur nach Möglichkeiten suchen ihre Investitionen wieder herauszuholen" liegen.