• 19.12.2003 13:40

  • von Marcus Kollmann

Brawn weist Anschuldigungen zurück

Der Technische Direktor von Ferrari geht hart mit Patrick Head in Gericht und kritisiert diesen für seine Äußerungen

(Motorsport-Total.com) - Ginge es darum ein Buch über Betrugsvorwürfe, Spionageanschuldigungen oder die Bevorzugung eines Teams in einer bestimmten Situation zu schreiben, so fände sich in der Königsklasse des Motorsports ausreichend Stoff für eine höchst interessante und lesenswerte Lektüre.

Titel-Bild zur News: Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn

Ist nicht gut auf Patrick Head zu sprechen: Ross Brawn

Der Konkurrenzkampf an der Spitze ist nämlich dermaßen ausgeprägt, dass nur selten eine Saison vergeht ohne dass es zu Unterstellungen kommt.

In diesem Jahr erneuerte zum Beispiel der Technische Direktor von BMW-Williams, Patrick Head, den Vorwurf, dass immer dann wenn Ferrari betroffen sei, mit zweierlei Maß gemessen werde. Ferner erklärte er, dass das Team aus Maranello in der Formel 1 "sehr einflussreich" sei.

Im Vorfeld des US-Grand Prix sorgten einige von Heads Aussagen für viele Diskussionen. Mit den Worten "Verschiedene Zwischenfälle, in die Ferrari und die FIA involviert waren, haben mich in der Vergangenheit schon sehr beeindruckt. Und einige, über die ich viele Insider-Informationen besitze, haben mich einfach nur verblüfft", hatte der Engländer damals den Eindruck untermauert, dass Ferrari in bestimmten Situationen nach seinem Empfinden bevorzugt worden sei.

Des Weiteren äußerte Head auch sein Unverständnis darüber, dass die Rennsituation zwischen Michael Schumacher und Fernando Alonso in Silverstone ungestraft blieb, während die Rennkommissare Juan-Pablo Montoya für das Überholmanöver an Rubens Barrichello in Indianapolis mit einer Durchfahrstrafe durch die Box belegten.

Ross Brawn, Technischer Direktor bei Ferrari, hat sich an die regelmäßig aufgewärmten Anschuldigungen inzwischen zwar schon gewöhnt, ärgert sich darüber aber jedes Mal aufs Neue. In seinen Augen verfälscht Patrick Head nämlich die Tatsachen.

"Es regt mich sehr auf, wenn ich Leute wie Patrick Head über WM-entscheidende Situationen durch die Kommissare, die unfair gegenüber Montoya gewesen sein sollen, sprechen höre", so Brawn gegenüber 'autosport.com'.

"Was ist denn der Unterschied zum Rennen in Malaysia? Michael ist dort mit Trulli kollidiert und wurde dafür bestraft. Wir haben das akzeptiert und anschließend normal weiter gemacht. Das war genauso eine WM-entscheidende Situation wie es Indianapolis war. Die Leute sollten besser eine ausgeglichenere Sichtweise an den Tag legen", forderte der 49-Jährige, für den die Vorwürfe, Ferrari werde bevorzugt, haltlos sind.