Brawn und Virgin: Ecclestone hat verkuppelt

Bernie Ecclestone behauptet, dass er den wichtigen Sponsoringdeal zwischen Brawn und der Virgin-Gruppe von Richard Branson eingefädelt hat

(Motorsport-Total.com) - Nach den Rückzügen verschiedener internationaler Konzerne lechzte die Formel 1 kommerziell gesehen regelrecht nach einer guten Nachricht - und nun ist sie endlich da: Wie aufmerksame Leser schon seit gestern wissen, steigt die Virgin-Gruppe von Milliardär Richard Branson als Sponsor des Brawn-Teams in die Königsklasse ein.

Titel-Bild zur News: Virgin-Logo

Ein wichtiger Deal für die Formel 1: Die Virgin-Gruppe wird Brawn-Sponsor

"Sie haben sich auf Bedingungen geeinigt, die Richards für vernünftig hält", so Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone zur 'Times'. "Beide Seiten sind glücklich. Ich habe den Deal angeschoben, angeschoben, angeschoben. Wenn sie sich nicht einig geworden wären, dann hätten Richard und ich etwas gemacht. Ich bin aber froh, dass es geklappt hat und dass der Deal steht. Das ist gut für die Formel 1 und ich freue mich darüber."#w1#

Für Brawn bedeutet das Virgin-Sponsoring zunächst einmal wichtiges Geld in der Kriegskasse, denn wegen diverser Engpässe musste der Gürtel in den vergangenen Monaten deutlich enger geschnallt werden. So sollen zum Beispiel in den nächsten Wochen bis zu 300 der 700 Mitarbeiter in Brackley abgebaut werden. Auch einen permanenten dritten Fahrer wie Alexander Wurz kann man sich laut Geschäftsführer Nick Fry nicht mehr leisten.

Dass es gelungen ist, Virgin in die Formel 1 zu holen, sendet ein positives Signal aus. Bransons Unternehmen zählt zu den attraktivsten Marken der Welt. Bisher war Virgin nur durch zwei kleine Deals in der Königsklasse vertreten: 2002 als Sponsor des Jordan-Teams und mit einem persönlichen Sponsoring von Takuma Sato. Die Kooperation mit Brawn soll jedoch vom Volumen her weit über die bisherigen Maßstäbe hinausgehen.

Branson hat sich also doch noch für die Formel 1 entschieden, nachdem er es im Winter noch abgelehnt hatte, auf Drängen von Ecclestone hin das ehemalige Honda-Team zu übernehmen. Das wäre nur bei einer billigeren und umweltbewussteren Königsklasse in Frage gekommen. Ecclestone konnte seinen Landsmann jedoch offenbar davon überzeugen, dass es eine gute Idee wäre, sich zumindest als Sponsor zu engagieren.