• 29.01.2008 13:46

  • von Marco Helgert

Brawn: Die Voraussetzungen sind da

Ross Brawn möchte als neuer Teamchef Honda zurück auf die Erfolgsspur bringen - die Voraussetzungen dafür erkennt er bereits

(Motorsport-Total.com) - Für Ross Brawn beginnt mit der Vorstellung des Honda RA108 endgültig sein neues Kapitel in der Formel 1. Als Teamchef wird er das Honda-Team führen - hoffentlich heraus aus der Talsohle der Saison 2007. Mit dem neuen Auto soll daher an das Jahr 2006 angeknüpft werden, als bei den Japanern noch die Sonne schien.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Teamchef)

Ross Brawn (Teamchef) (hinten rechts) hat bei Honda noch viel vor

Um nicht Fehler des RA107 zu übernehmen, wurde das neue Auto auf völlig neue Füße gestellt. "Der RA108 hat ein völlig anderes Konzept als seine Vorgänger, sowohl bei der Aerodynamik als auch bei der Mechanik", so Brawn. "Die Designphilosophie wurde entwickelt, um bei der Aerodynamik mehr Freiheiten und eine bessere Ausnutzung zu haben. Dies soll vor allem die Verbesserungen im Laufe der Saison erleichtern."#w1#

In Valencia tauchte der RA108 erstmals an der Strecke auf und überraschte: Schlicht, weiß und ohne eine Armada von Zusatzflügelchen stand er da. Der Hauptaspekt der Entwicklung lag daher auch vermehrt darauf, eine aerodynamische Stabilität zu erreichen - etwas, was der RA107 nie hatte. "Diese Herangehensweise sollte es erlauben, Weiterentwicklungen noch mehr zu entlocken", so Brawn. "Das erste große Aerodynamikpaket wird in Melbourne kommen, und es wird sich stark von dem hier vorgestellten unterscheiden."

Die wenigsten Veränderungen erfolgten naturgemäß auf dem Motorensektor, denn hier darf ohnehin kaum noch etwas verändert werden. "Die Auspuffgeometrie und die Lufthutze wurden geändert, um dem Aerodynamikpaket des RA108 angepasst zu sein", erklärte der Engländer. "Die Implementierung der Standardelektronik hat im Winter viel Arbeit gemacht. Wir mussten das neue System in den Motor, Getriebe und die Chassissysteme integrieren."

Für das Getriebe beginnt 2008 auch die Phase der längeren Haltbarkeit. Vier Grands Prix muss jedes Getriebe durchhalten, ehe dem Team ein Wechsel straffrei frei steht. "Wir haben auf einem Prüfstand umfangreich getestet, um das Design des Getriebes zu optimieren", erklärte Brawn. "Wir können zuversichtlich sein, dass wir das nötige Zuverlässigkeitsniveau erreicht haben."

Die Grundlagen sind damit erklärt und der Wiederaufbau beginnt nun mir voller Kraft - ehrgeizige Ziele inklusive. "Unser Ziel für 2008 ist es, wieder in die Position zu kommen, die wir 2006 in der zweiten Jahreshälfte hatten, als Honda bei jedem Rennen um Punkte gekämpft hat", fasste Brawn es zusammen. "Erst dann haben wir eine stabile Basis, von der aus wir ehrgeizigere Ziele in Angriff nehmen können."

An der Arbeit, die Brawn seit seinem Ankommen in Brackley aufgenommen hat, wird sich nicht viel ändern. "Mein Fokus lag darauf, die Möglichkeiten und die Arbeitsweisen des Teams zu kennen und zu verstehen, wie wir vorankommen können", erklärte er. "Ich möchte das ganze Team loben, dass sie nach dem enttäuschenden Jahr 2007 so fokussiert und entschlossen sind. Wir müssen abwarten, welchen Schritt wir mit dem Auto gemacht haben. Was aber die Leute und die Ressourcen betrifft, so sind alle Zutaten bereits vorhanden, um Honda nach vorn zu bringen."