• 07.09.2003 16:52

  • von Fabian Hust

Brawn: Die Fahrer lassen es nicht mehr fliegen

Für Ferraris Technischen Direktor steht fest, dass der neue Qualifying-Modus der Formel 1 einen Teil des Reizes geraubt hat

(Motorsport-Total.com) - Vorbei sind die Zeiten, in denen die Formel-1-Piloten Qualifying-Runden abspulten, in denen sie so am Limit fuhren und sich derart konzentrierten, dass sie die ganze Welt um sich herum vergaßen. Aufgrund des neuen Reglements, in dem jedem Fahrer nur eine fliegende Runde zusteht, hat sich die Taktik der Fahrer geändert. Es gibt nichts unangenehmeres, als von allen Zuschauern beobachtet auf dem einzigen Versuch von der Strecke zu rutschen. Besser ist es, statt vom letzten Startplatz aus von ein paar Plätzen weiter hinten zu starten ? Hauptsache, die Qualifying-Runde war fehlerfrei.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Technischer Direktor)

Ross Brawn fand das alte Qualifying-Format spannender

"Sie alle sehen die Konsequenzen, abzustürzen", so Ross Brawn, Technischer Direktor des Ferrari-Teams gegenüber 'GMM'. "Das Ergebnis ist, dass wir ein 'gezähmtes' Qualifying haben." Natürlich würden die Piloten nicht um die Strecke schleichen, aber sie würden eben nicht mehr alles geben wie noch letztes Jahr, als viele Piloten im letzten von meist vier Versuchen alles riskierten: "Da konnten sie es tun, denn sie hatten ja nichts zu verlieren. Jetzt geht das nicht mehr. Keiner kann es sich erlauben, einen Fehler zu machen. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Einzelzeitfahren jenes Spektakel bietet, das wir uns vorgestellt haben."