• 30.10.2008 12:09

  • von Roman Wittemeier

Brawn: Der Renninstinkt entscheidet

Honda-Teamchef Ross Brawn warnt vor zu großer Vorsicht im Finale: "Man kann einem Fahrer beim Start nichts mit auf den Weg geben"

(Motorsport-Total.com) - Eines steht ganz sicher fest: Ross Brawn weiß, wie man Titel holt. Durch kluge Stratgien und kühlen Kopf hat er Michael Schumacher so manchen Triumph erst ermöglicht. Entsprechend interessant ist Brawns Sicht der Lage im aktuellen Titelkampf zwischen Lewis Hamilton und Felipe Massa: Eine zu vorsichtige Herangehensweise könnte für seinen Landsmann im McLaren-Mercedes auf dem Weg zur Krone gefährlich werden. "Es ist schwierig, das passende Maß zu finden", so Brawn im Magazin 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn hat mit seinem Honda-Team 2008 keine große Rolle gespielt

"Die Fahrer fahren immer nach Instinkt", beschrieb der britische Ex-Ferrari-Titelsammler. "Wenn sie abgelenkt werden, weil sie denken, sie könnten konservativ an die Sache herangehen, dann kann das Probleme verursachen. Man kann einem Piloten beim Rennstart nichts mit auf den Weg geben", sagte Brawn. Er sei fest davon überzeugt, dass ein Formel-1-Fahrer zwar aufgrund von Teaminformationen reagieren, sich aber sonst instinktiv verhalten müsse.#w1#

"Tipps an die Fahrer sind unmöglich, weil man damit die Urteilskraft der Piloten verschleiert. Dabei kann mehr Chaos entstehen, als wenn man sie mit ihren Entscheidungen manchmal allein lässt. Wenn du in den ersten Kurven im Rennen zu defensiv fährst, kann das zu deinem Schaden sein", mahnte Brawn vor dem Saisonfinale. "Natürlich darf man auch nicht rücksichtslos zu Werke gehen. In Japan war Lewis sicherlich zu ungestüm. So etwas möchte ich in Brasilien nicht noch einmal sehen. Man muss im passenden Moment aber einfach auf instinktives Fahren umschalten."