• 30.10.2008 09:01

  • von Roman Wittemeier

Haug: Nicht reden, sondern Gas geben

Norbert Haug stellt sich erneut hinter seinen Schützling Lewis Hamilton: "Keine Zeit für politische Spielchen, Konzentration auf das Auto"

(Motorsport-Total.com) - Das Wort "Druck" wird kurz vor dem großen Finale der Formel-1-Saison 2008 fast schon inflationär verwendet. Alle Welt rätselt, welcher der beiden Protagonisten des Weltmeisterschafts-Kampfes wohl das bessere Nervenkostüm besitzt. Felipa Massa hat in Brasilien tausende heimischer Fans im Rücken, Lewis Hamilton hat den Vorsprung von sieben Zählern und den Sieg aus China im Kopf. Dennoch: Immer wieder werden die Ereignisse von Interlagos 2007 hochgekocht. Damals verlor Hamilton eben sieben Punkte Vorsprung noch auf der Zielgeraden der Saison.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug sieht keine Parallelen zu Interlagos 2007

"Das ist weniger dramatisch als man meinen könnte", spielte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug das mögliche Nervenflattern herunter. "Alle sagen, Lewis hätte es im vergangenen Jahr weggeworfen, aber das stimmt nicht. Das Getriebe spielte verrückt. Er selbst hat nichts falsch gemacht", beschrieb Haug seine Sicht der Ereignisse des Vorjahres.#w1#

"Außerdem war sein damiliger Teamkollege nicht nett zu ihm, aber der kämpfte ja ebenso noch um den Titel. Die Umstände sind in diesem Jahr einfach ganz anders. Man kann Lewis die Sachen vom vergangenen Jahr nicht ankreiden, auch nicht für die Geschehnisse in China. Wir haben ihn dort zu spät hereingeholt. Er machte nichts falsch", fasste Haug das dramatische Finish der Vorjahressaison zusammen.

Hamilton habe ohnehin allen Zweiflern mit dem Sieg in Shanghai schon die passende Antwort präsentiert: "Schaut euch das Ergebnis von China an. Das zeigt, wie er mit solchen Dingen umgeht - und nicht zum ersten Mal. Die Leute waren auch vor Silverstone nicht nett zu ihm und er antwortete mit einem überzeugenden Sieg."

Nach dem verpassten Titelgewinn in der DTM am vergangenen Wochenende, will Haug endlich wieder jubeln. "Das ganze Gerede ist nur verschwendete Energie", versuchte der Mercedes-Motorsportchef wieder zum Wesentlichen zurückzukommen. "Es gibt keine Zeit für politische Spielchen, sondern man muss sich voll auf das Auto konzentrieren und dann alles geben!"