• 14.10.2003 15:58

  • von Marco Helgert

Brawn: Bridgestone trifft keine Schuld

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn über die Schwächeperiode von Ferrari, das Comeback und die Unschuld von Bridgestone

(Motorsport-Total.com) - Viel wurde über die "schlechten" Bridgestone-Reifen geschrieben, die Ferrari in dieser Saison so eingebremst haben. Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn aber sucht die Schuld für die Schwächeperiode nicht beim japanischen Reifenpartner. "Nach einem Rennen wie in Hockenheim oder Ungarn versucht man natürlich zu verstehen, was genau passiert ist."

Titel-Bild zur News: Ross Brawn, Hisao Suganuma und Van de Grint

Ross Brawn: "Das war nicht der Fehler von Bridgestone, sondern von Ferrari"

"Man geht alles durch, versucht auseinanderzupuzzeln, warum man nicht konkurrenzfähig ist. Und man betrachtet natürlich auch die Dinge, die änderbar sind", erklärte der Brite. "Wir haben erkannt, dass wir auf einigen Gebieten Schwierigkeiten hatten. Zum Glück war ein neues Aerodynamikpaket bereits auf dem Weg, im letzten Teil der Saison wurde es dann auch eingesetzt."

"Wir haben natürlich auch mit Bridgestone gearbeitet, um die Richtung festzulegen", so Brawn weiter. "Bridgestone ist bei der Entwicklung sehr produktiv, wir sind einen Schritt zurückgegangen, um zu sehen, ob wir die richtige Richtung einschlugen. Wir kamen zum Schluss, dass dem nicht so war. Das war aber nicht der Fehler von Bridgestone, sondern ein Fehler von Ferrari."

"Wir haben eine Richtung gewählt, die im Rückblick nicht die korrekte war", erklärte Brawn. Die Reifen in Suzuka basierten dennoch auf den Pneus, die zum Beispiel Rubens Barrichello in Silverstone zum Sieg verhalfen. "Wir haben uns alles noch einmal angesehen, und, zusammen mit weiteren Verbesserungen am Auto, eine neue Richtung bei den Reifen eingeschlagen. Das hat ausgereicht, um die Lage wieder zu wenden."

Die nach dem Ungarn-Grand-Prix angesetzten Mammut-Tests scheinen ihren Zweck dabei nicht verfehlt zu haben. "Wir hatten in Monza einen sehr guten Test, auch in Jerez. Das hat eine Menge geholfen. Aber es ist so eng, der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ist wirklich sehr klein. Wir hatten dieselben Leute, dasselbe Auto, mit dem wir Rennen gewonnen haben. Irgendetwas stimmte nicht. Wir haben also einen Schritt zurück gemacht und uns neu orientiert. So kamen wir wieder zurück."