• 12.10.2003 15:42

Räikkönen warnt Schumacher: "Wir sehen uns wieder"

Den Titel hat Kimi Räikkönen in diesem Jahr nur hauchdünne verpasst ? 2004 soll der Finne der jüngste Champ aller Zeiten werden

(Motorsport-Total.com/sid) - Seinen ersten WM-Titel hat er knapp verpasst, aber "Iceman" Kimi Räikkönen kündigte ganz cool den nächsten Angriff auf Champion Michael Schumacher an. "Wir sehen uns wieder. Es war ein gutes Jahr für mich, auch wenn das Ende vielleicht nicht so gut war, wie wir es erhofft hatten. Aber ich denke, dass wir im nächsten Jahr mit einem noch besseren Auto wieder um den WM-Titel mitfahren werden", sagte der McLaren-Mercedes-Pilot nach Platz zwei beim Großen Preis von Japan in Suzuka und in der Endabrechnung der Formel-1-WM 2003: "Wenn wir uns noch einmal so verbessern wie im letzten Winter, dann haben wir eine gute Chance."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen: Enttäuscht aber sehr angriffslustig im Hinblick auf 2004

Bis zum letzten Rennen hatte der Finne, der am Freitag 24 Jahre alt wird und auch im nächsten Jahr noch als jüngster Weltmeister aller Zeiten Formel-1-Geschichte schreiben könnte, das Titelrennen mit Ferrari-Pilot Michael Schumacher offen gehalten. Für eine Runde hatte Räikkönen sogar mal die Hand an der WM-Krone, als er nach dem ersten Boxenstopp des späteren Siegers Rubens Barrichello führte und Schumacher nur auf Rang 16 fuhr. "Ich habe in dieser Saison viel gelernt, weil ich bis zum Schluss noch im Titelrennen war", sagte Räikkönen.

Ein Sonderlob erhielt der Finne von Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Kimi kann stolz auf diese Saison sein, besonders er. Denn über das ganze Jahr gesehen hat er den konstantesten Job gemacht und alle beeindruckt", sagte Haug. Nach seinem ersten GP-Sieg am 23. März in Malaysia, nach dem er bis zum Kanada-GP am 15. Juni auch die WM-Wertung anführte, fuhr er insgesamt siebenmal auf den zweiten Platz.

Was dem ehrgeizigen Finnen aber auf Dauer nicht reicht. "Es ist nicht sehr schön, immer nur Zweiter zu sein. Aber wir waren nicht schnell genug, um in diesem Jahr den Titel zu holen. Und am Ende haben wir ja nicht wegen schlechten Fahrens verloren", meinte er forsch.

Nach dem überraschend starken Auftakt mit dem "Jahreswagen" aus der vorigen Saison, als der Schotte David Coulthard und Räikkönen die ersten beiden Rennen in Australien und Malaysia gewannen, verloren die Silbernen Mitte der Saison etwas den Anschluss, als man sich noch darauf konzentrierte, den neuen, als revolutionär angekündigten MP4-18 zur Rennreife zu bringen.

Als das Team nach Problemen bei Testfahrten die Entscheidung traf, den neuen Silberpfeil nicht mehr einzusetzen und stattdessen den "alten" Wagen noch einmal mit Ideen aus dem Nachfolger aufzupäppeln, schloss man wieder zur Konkurrenz auf. "Und in Indianapolis standen wir mit diesem Auto auf der Pole Position", meinte Haug.

Auch wenn kein Titel für McLaren-Mercedes raussprang, zog der Mercedes-Sportchef ein positives Fazit. "Unser Aufholprozess ging in die richtige Richtung. Wir waren eineinhalb Schritte zurück und haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir waren am Ende halt nicht ganz gut genug. Aber in diesem Jahr waren alle drei Top-Teams wieder in einer Liga, anders als in der letzten Saison", sagte Haug.

Für die kommende Saison, in der Mercedes laut Haug "mit unserer Fahrerpaarung Räikkönen und Coulthard angreifen will", erwartet der Schwabe aber auch von der Konkurrenz gute Arbeit, und bezieht neben Ferrari und BMW-Williams auch zumindest Renault mit ein: "Alle vier Teams sind auf dem richtigen Weg, und vielleicht kommt sogar auch noch ein fünfter dazu. Toyota wird nicht lange auf sich warten lassen."