• 14.10.2003 12:52

  • von Marcus Kollmann

Einsatz des F2003-GA zu Saisonbeginn 2004 möglich

Ross Brawn erklärt, warum der Einsatz des diesjährigen Autos zu Saisonbeginn problematisch sein könnte

(Motorsport-Total.com) - Wie schon im vorigen Jahr, setzte das Ferrari-Team auch zum Saisonbeginn in diesem Jahr auf eine über den Winter verbesserte Version des Vorjahres-Boliden.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Technischer Direktor)

Brawn ist mit der Entwicklung des neuen Autos schon jetzt "zufrieden"

Der F2003-GA feierte erst im fünften Grand Prix sein Renndebüt und ermöglichte Michael Schumacher und Rubens Barrichello insgesamt sieben Siege. Darüber hinaus konnte man sich fünf Mal die Pole Position mit dem "roten Hai" sichern und ebenso viele Male die schnellste Rennrunde drehen. Technische Defekte verzeichnete man im Renneinsatz nur einmal beim Großen Preis von Ungarn, wo in Folge harter Beanspruchung beim Überfahren der Randsteine das Material der linken Hinterradaufhängung an Rubens Barrichellos Auto ermüdete und der Brasilianer infolgedessen ausschied.

Insgesamt darf das Team aus Maranello deshalb zufrieden sein und den verspäteten Einsatz des neuen Autos als richtige Entscheidung werten. Der enge Wettbewerb in diesem Jahr hat jedoch auch gezeigt, dass es im kommenden Jahr ganz sicher nicht leichter werden wird die beiden WM-Titel erneut zu verteidigen. Ob man deshalb wieder zu Beginn des Jahres auf das verbesserte Modell der letzten Saison setzt, wird man sich bei Ferrari ganz genau überlegen.

"Ob wir damit auch in Melbourne fahren, muss erst noch entschieden werden", erklärt Ross Brawn, dass man sich noch keine Gedanken gemacht hat wie man nächstes Jahr verfahren wird. Erschwert wird der Entschluss für oder gegen den Einsatz des F2003-GA zu Saisonbeginn 2004 auch ein wenig durch das grundsätzlich gleich bleibende Reglement. Das mag zunächst zwar etwas merkwürdig klingen, doch Ferraris Technischer Direktor hat eine Erklärung dafür: "Es ist schwierig bei gleich bleibenden Bestimmungen Fortschritte zu machen. Man hat schon jede Möglichkeit die das Reglement einem lässt genau untersucht und deshalb wird es schwieriger", erläutert er, dass man irgendwann mit einem Konzept am Ende angelangt sei.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt, wie die Saison 2003 gezeigt hat, neben einem konkurrenzfähigen Chassis-Motoren-Paket vor allem aber in den Reifen. Und auf diesem Sektor hat man bei Ferrari und Bridgestone noch großes Potenzial erkannt. So sei die schwierige Phase in der Saisonmitte nicht Bridgestones, sondern Ferraris Schuld gewesen, gestand Brawn jetzt ein.

"Wir hatten bei den Reifen eine Richtung eingeschlagen, die - im Nachhinein - vermutlich nicht die richtige Richtung gewesen ist. Also haben wir ein paar Schritte zurück und eine Standortbestimmung gemacht und einen leichten anderen Weg eingeschlagen."

Wie schon während dieser Saison, wird sich bei Ferrari in den Winter-Monaten deshalb viel um die Reifen drehen. "Wir haben ein intensives Programm mit Bridgestone vorgesehen und werden auf dem Reifensektor sehr beschäftigt sein", kündigt Brawn, für den je zu einem Drittel die Reifen, das Auto und die Fahrer Anteil an den Erfolgen auf der Rennstrecke haben, an.

Während sich die Fortschritte auf dem Reifensektor erst bei den Testfahrten abschätzen lassen werden, ist der Engländer mit der Entwicklung des neuen Autos schon jetzt "zufrieden". Ob man in Australien die neue Saison jedoch mit dem Weltmeisterauto F2003-GA bestreiten wird, oder das Nachfolge-Modell gleich von Beginn an zum Einsatz kommt, wird wohl aber erst in einigen Monaten mit letzter Gewissheit feststehen.