Brasilien-Sieg stimmt Frank Williams versöhnlich

Nach einer an und für sich verpatzten Saison schöpft Teamchef Frank Williams Motivation aus dem Sieg beim letzten Rennen

(Motorsport-Total.com) - Mit nur einem Sieg, insgesamt vier Podestplätzen, zwei Pole Positions, 83 Führungsrunden und dem vierten Platz bei den Konstrukteuren kann BMW-Williams nicht zufrieden sein. Wenigstens gelang durch den Triumph von Juan-Pablo Montoya im letzten Rennen aber ein versöhnlicher Saisonabschluss, aus dem auch Teamchef Frank Williams Motivation schöpft.

Titel-Bild zur News: Sir Frank Williams und Juan-Pablo Montoya

Die Trennung von Montoya fällt Frank Williams besonders schwer

"Juan-Pablos Sieg in Brasilien, dem letzten Rennen der Saison 2004, war ein toller Abschluss eines schwierigen Jahres und die perfekte Belohnung für den unermüdlichen Einsatz und die harte Arbeit der Mitarbeiter in den Fabriken in Grove und München", so der 62-Jährige in seiner Kolumne auf der BMW-Williams-Internetseite. "Der Erfolg ist gleichermaßen die beste Art und Weise, um sich bei unseren Sponsoren und Partnern, vor allem BMW, für ihre Unterstützung zu bedanken."#w1#

Montoya lässt Williams nur mit einem weinenden Auge ziehen

Der Grand Prix in Interlagos sei "ein Kampf zwischen Champions" gewesen, sprach der an den Rollstuhl gefesselte Brite das packende Duell zwischen seinem Schützling und Kimi Räikkönen an, die ja nächstes Jahr bei McLaren-Mercedes Teamkollegen sein werden. Vor allem aber war es ein würdiger Schlussstrich unter die Ära Montoya: "Ich freue mich für ihn - und für uns -, dass er zum Abschied einen Sieg erringen konnte. Sein Triumph war ein angemessenes Ende unserer Zusammenarbeit."

Dass Williams vom Kolumbianer, den vor Jahren die Frau von Patrick Head entdeckt hat, viel hält, ist bekannt, schließlich kam er mit jenen Fahrern, die geradeaus das sagen, was sie denken, immer am besten klar - Nigel Mansell und Jacques Villeneuve sind weitere Beispiele in dieser Kategorie. Wie sehr er Montoya schätzt, hielt er nun noch einmal fest: "Juan hat mit einer fehlerfreien Leistung sein Talent als geborener Rennfahrer eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es tut mir wirklich leid, dass er uns verlassen wird."

Lob auch für Ralf Schumacher nach dem Comeback

"Der Grand Prix von Brasilien war zugleich das letzte Rennen von Ralf Schumacher für uns", verabschiedete er sich auch von seinem zweiten Piloten. "Ralf hat nach einer 14-wöchigen Pause in Folge des Unfalls beim Grand Prix der USA zu alter Form gefunden und noch einmal tolle Rennen gezeigt. Sein solider fünfter Platz in Brasilien hat dem Team geholfen, den vierten Platz in der Konstrukteurswertung zu halten. Wir wünschen ihm für seine weitere Karriere alles Gute."

Indes laufen hinter den Kulissen längst die Vorbereitungen auf 2005, obwohl noch nicht einmal feststeht, wer neben Mark Webber als zweiter Fahrer verpflichtet werden soll. "In den kommenden Wochen", so Williams, wird diesbezüglich eine Entscheidung fallen. Auf technischer Seite sei man voll im Fahrplan: "Die Entwicklung des neuen Autos schreitet voran. Die Arbeit wird sich in den Wintermonaten fortsetzen. Der Sieg im letzten Rennen der Saison wird uns in der Entwicklung und im Hinblick auf die kommende Weltmeisterschaft einen Schub geben", sagte er abschließend.