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  • 12.09.2008 13:31

  • von Fabian Hust

Bourdais glaubt nicht an den Durchbruch

Nur weil es in Spa für Bourdais richtig gut lief, glaubt der Franzose nicht, dass ihm nun der große Durchbruch gelungen ist

(Motorsport-Total.com) - Seine Vorstellung beim Großen Preis von Belgien war für Sébastien Bourdais ein gewisser Befreiungsschlag, denn auf der fahrerisch sehr anspruchsvollen Rennstrecke konnte der Franzose Sebastian Vettel das Wochenende über hinter sich lassen, auch wenn er am Ende durch die Wetter-Kapriolen noch hinter den Deutschen zurückfiel und Siebter wurde.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais bräuchte mehr Strecken mit dem Charakter von Spa...

Doch nach dem Rennen wurde schnell deutlich, dass dieser eine Auftritt nicht bedeutet, dass man mit den Leistungen des Fahrers plötzlich rundum zufrieden ist und bereits den Vertrag zu 2009 zum Unterschreiben auf den Tisch legt.#w1#

Auch Bourdais selbst "glaubt nicht", dass dies für ihn der Durchbruch war: "Spa hat mir geholfen, weil dort die Kurven alle in einem Bereich liegen, in dem unser Auto gut ausbalanciert ist", erklärte der 29-Jährige im Interview mit 'auto motor und sport'. In langsamen Kurven übersteuere sein Auto, in schnellen habe er Untersteuern.

Und da das Auto derzeit auf den meisten Strecken nicht so ist, wie er es sich vorstellt, fährt Bourdais nicht so stark, wie er dies selbst von sich erwartet, zeige nur "60 Prozent" seiner Leistung: "Es ist eine rein aerodynamische Angelegenheit. Ich glaube, es gibt im Feld kein Auto, das von langsamen zu schnellen Kurven so starke Schwankungen zeigt wie unser Toro Rosso."

Zu Saisonbeginn sei er mit dem alten Auto noch auf dem Niveau seines Teamkollegen gefahren, doch nach der Einführung des neuen STR3, insbesondere nach einem Aerodynamik-Update, das man bei seinem Heimrennen in Frankreich erstmals einsetzte, könne er "nicht mehr sein volles Potenzial abrufen". Da im Windkanal und bei Vettel auf der Strecke jedoch deutlich wird, dass das neue Auto samt verbesserter Aerodynamik tatsächlich schneller ist, kommt es nicht in Frage, wieder zurück zu rüsten.

Sebastian Vettel hat mit dem Auto jedenfalls kein Problem: "Ich denke, dass das Auto gut zu fahren ist. Das Wichtigste ist, dass das Auto über etwas Potenzial verfügt, so wie wir dies in den vergangenen Rennen gesehen haben. Wenn man an das Limit geht, dann ist alles schwieriger. Man versucht eine Zehntelsekunde oder ein paar Hundertstelsekunden hier und dort zu finden. Manchmal verliert man das Auto oder es ist nervös, aber dies hat nichts mit einer bestimmten Veränderung am Aerodynamik-Paket zu tun."

Bourdais muss unterdessen in den kommenden Rennen um einen neuen Vertrag fahren: "Vielleicht habe ich im nächsten Jahr die Probleme nicht mehr, wenn die Autos nach dem neuen technischen Reglement aerodynamisch weniger spitz sein werden. Ob das Team so viel Geduld mit mir aufbringt, kann ich nicht beurteilen."