• 12.09.2008 13:28

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Keine FOTA-Führungspositionen für BMW

Gestern wurde die Formula One Teams Association konstituiert und in Arbeitskreise strukturiert - BMW hat dabei keinen Posten abbekommen

(Motorsport-Total.com) - Bei einem zunächst geheim gehaltenen Treffen in Monza wurde gestern die Formula One Teams Association (FOTA), eine Interessensvertretung aller zehn Formel-1-Rennställe, offiziell konstituiert. Im Rahmen des Treffens wurden auch der Vorsitz vergeben und drei Arbeitskreise für die Bereiche Kommerzielles, Sportliches und Technisches festgelegt.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore und Mario Theissen

FOTA-Arbeitskreisleiter Flavio Briatore im Gespräch mit Mario Theissen

Den Vorsitz übernimmt Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, Toyota-Teampräsident John Howett wurde zunächst als Stellvertreter ernannt. Die Leitung der Arbeitskreise obliegt Flavio Briatore (Renault/Kommerzielles), Martin Whitmarsh (McLaren-Mercedes/Sportliches) und Ross Brawn (Honda/Technisches). Als einziger der sechs Hersteller wurde damit BMW mit keinem offiziellen FOTA-Posten bedacht.#w1#

Theissen über Besetzung nicht verärgert

"Ich bin sogar froh, dass die Personen, die jetzt ausgewählt wurden, sich das antun." Mario Theissen

Benachteiligt fühlt sich BMW Motorsport Direktor Mario Theissen deswegen aber nicht: "Ich habe mit der Besetzung der Aufgaben keinerlei Probleme", erklärte der Deutsche heute Morgen in Monza. "Ich bin eigentlich sogar froh, dass die Personen, die jetzt ausgewählt wurden, sich das antun, denn das ist eine Menge Arbeit, die auf sie zukommt."

Außerdem fand gestern nach dem FOTA-Meeting mit allen zehn Teams auch noch ein separates Treffen der sechs Hersteller statt, bei dem das künftige Motorenreglement diskutiert wurde. Die Hersteller riefen einen eigenen Arbeitskreis ins Leben, dessen Leitung Markus Duesmann von BMW übertragen wurde. So existiert im Endeffekt doch eine auch formell gesehen gerechte Aufteilung der Verantwortungsbereiche.

Verschiebung der Oktober-Frist?

"Ich glaube nicht, dass wir in ein paar Wochen fertig sein werden." Mario Theissen

Erstes Ziel der FOTA ist es nun, in den drei Kernbereichen Zukunftskonzepte zu erstellen. Besonders in puncto technischer Regeln steht der Brawn-Arbeitskreis unter Zeitdruck, denn FIA-Präsident Max Mosley will Vorschläge für das künftige Reglement bereits bis 3. Oktober auf seinem Schreibtisch im Pariser FIA-Hauptquartier liegen haben. Ob diese Frist eingehalten werden kann, ist freilich eine andere Frage.

Für die FOTA hat das vorerst nicht oberste Priorität: "Die technische Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit schon vor zwei Wochen aufgenommen. Die haben schon einiges erledigt, aber ich glaube nicht, dass wir in ein paar Wochen fertig sein werden", meinte Theissen zurückhaltend. "Ich halte aber ohnehin für wichtiger, dass wir stimmige Ideen entwickeln. Da kommt es auf ein paar Wochen mehr nicht an."