• 14.04.2011 18:14

  • von Sven Haidinger & Dieter Rencken

Boullier: Was an den Podestplätzen so besonders ist

Was Renault-Teamchef Eric Boullier aus den zwei Podestplätzen ableiten kann und wieso er für Schanghai zuversichtlich ist

(Motorsport-Total.com) - Die zwei Podestplätze gleich zum Saisonstart waren Balsam auf der in den Wintermonaten geschundenen Seele von Renault-Teamchef Eric Boullier. Nach dem ersten Wintertest hatte man durch den schweren Unfall von Robert Kubica die Schlüsselperson im Team verloren, auch der Namensstreit mit Lotus zehrte an den Nerven. Damals galt es, sich durch die schwierigen Umstände nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Das scheint gelungen zu sein.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Eric Boullier hat das Renault-Team wieder zu einer fixen Größe gemacht

"Die Erfolge des Saisonstarts sind die beste Belohnung, die es für unsere Mannschaft geben kann", frohlockt der Franzose, dessen Team dieses Jahr mit dem R31 auf riskante Innovationen setzt. "Wir arbeiten sehr hart, um gute Resultate zu erreichen. Diese Ergebnisse helfen dabei, die Moral in der Fabrik aufrecht zu erhalten."

Keine "normalen" Podestplätze

Für Boullier waren die dritten Ränge von Witali Petrow in Australien und von Nick Heidfeld in Malaysia keine normalen Podestplätze. "Das war auch deshalb so ein guter Saisonstart, weil wir beide Fahrer auf Strecken mit sehr unterschiedlicher Streckenführung auf dem Podest hatten", meint er. "Das ist sehr ermutigend." Daraus lässt sich ableiten, dass der R31 ein vielseitiges Auto ist und beide Piloten konkurrenzfähig sind.

"Es ist ermutigend, dass wir beide Fahrer auf Strecken mit unterschiedlicher Streckenführung auf dem Podest hatten." Eric Boullier

Das will man nun auch in Schanghai beweisen: "Wir haben ein paar neue Teile hier, keine großen Sachen, aber kleine Verbesserungen. Ich hoffe, dass wir das hohe Tempo aufrecht erhalten können." Hoffnung gibt die Streckenführung: "Es gibt hier einige langsame Kurven, die der guten Traktion des R31 zugute kommen sollten. Im mittleren Streckenabschnitt gibt es einige mittelschnelle und schnelle Kurven, auch hier sollten wir gut aussehen."

Mannschaft unter zusätzlichem Druck

Da der Grand Prix von China nur eine Woche nach dem Rennen in Malaysia stattfindet, steht seine Mannschaft aber unter einer zusätzlichen Belastung. "Für mich persönlich sind direkt aufeinanderfolgende Rennen kein Problem, denn wir haben genug Zeit für ein paar Besprechungen", sagt Boullier.

"Für mich persönlich sind direkt aufeinanderfolgende Rennen kein Problem." Eric Boullier

"Es geht sich aus, dass wir an unserem Netzwerk und an den unterschiedlichen Sponsorenverträgen arbeiten und Kontakt zu den Medien halten. Für die Mannschaft ist es schwieriger, denn sie haben keine Pause, müssen zusammenpacken und in den nächsten 24 Stunden auf der nächsten Strecke wieder alles aufbauen. Das macht es nicht einfach."