Renault mit Luft nach oben?

Mit zwei Podestplätzen durch Witali Petrow und zuletzt Nick Heidfeld reist das Renault-Team selbstsicher nach China

Starke Steigerung von Nick Heidfeld

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld in Sepang

In der Startphase vom GP von Malaysia verteidigte Nick Heidfeld lange Platz zwei

Die Bilder von einem euphorischen Nick Heidfeld bewegten letzten Sonntag viele Formel-1-Fans. Doch noch in Melbourne hatte die Welt für den gebürtigen Mönchengladbacher ganz anders ausgesehen. Platz 18 in der Startaufstellung und mit einer Runde Rückstand als Zwölfter im Ziel war sicher nicht das, was sich Heidfeld erhofft hatte. Doch schon beim zweiten Rennen gelang der Sprung aufs Podium.

"Wir haben noch Luft nach oben." Eric Boullier

"Wir konzentrieren uns in jedem Fall darauf, ein fehlerfreies Wochenende zu haben. Insgesamt fehlt es uns aber noch etwas an Erfahrung mit dem Auto, weil wir Streckenzeit verloren haben durch technische Probleme. Ich denke, da ist noch mehr drin", fährt Boullier optimistisch fort.

Petrow mit zweifelhaftem Ruf

Der starke Russe, der großen Anteil daran hatte, dass Fernando Alonso im Titelrennen 2010 nicht besonders gut aussah, kämpft oft noch mit dem Ruf des Bruchpiloten. So deuteten viele Beobachter Petrows Ausflug ins Kiesbett am vergangenen Freitag als Fahrfehler. Die Ursache lag jedoch in einem technischen Defekt.

"Es ist immer schwierig, sich eines gewissen Rufs zu entledigen." Eric Boullier

Beim zweiten Rennen war Petrow bis zu seinem spektakulären Abflug fehlerfrei. Durch den vielen Reifenabrieb auf der Strecke rutschte er etwas weit hinaus und musste durchs Kiesbett. Eine versteckte Welle machte ihn dann wahrhaftig zum Piloten. Nach dem Sprung versagte sein Lenkgestänge den Dienst und das Rennen war beendet.

Renault aktuell vierte Kraft

Hinter Red Bull und McLaren geht es eng zu. "Anhand der Ergebnisse können wir wahrscheinlich sagen, dass wir ein Top-4-Team sind, zumindest im Hinblick auf die schiere Leistung. Ob wir in dieser Position bleiben können, weiß ich aber nicht. Wir dürfen die früheren Weltmeister in den Boxen nebenan auf keinen Fall unterschätzen", ist sich Boullier sicher.

"Wir dürfen die früheren Weltmeister in den Boxen nebenan auf keinen Fall unterschätzen." Eric Boullier

Gerade in Sachen Entwicklung haben die Konkurrenten mehr Möglichkeiten. Boullier gibt kritisch zu Protokoll: "Es wird ziemlich hart werden, diese Position zu halten. Da kommt es ganz auf die Entwicklungsrate an, schätze ich."