Petrow: "Habe nicht mit so einem Sprung gerechnet"

Wie Witali Petrow die Flugeinlage in Sepang gesehen hat, warum er Glück im Unglück hatte und wieso er in China nicht mehr mit so einem Blitzstart rechnet

(Motorsport-Total.com) - Nach dem sensationellen Podestplatz in Australien zeigte Renault-Pilot Witali Petrow auch in Malaysia ein starkes Rennen. Bis er kurz vor Schluss von der Strecke abkam und sein Bolide von einer Bodenunebenheit in die Luft katapultiert wurde. Ein furchterregender Unfall, durch den nicht nur das Rennen des Russen beendet war, sondern auch die Lenksäule des R31 brach.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow ärgerte sich nach dem Sepang-Crash über die verlorenen Punkte

Die Enttäuschung war groß - Petrow ist der Meinung, dass der Crash nur schwer zu vermeiden war: "Neben und sogar auf der Ideallinie lag so viel Gummi. Man sieht im Fernsehen, dass ich in Kurve 7 nicht von der Linie abgekommen bin, ich habe nicht einmal die Randsteine berührt, doch dann hat das Auto die Gummibrocken aufgesammelt und das Untersteuern wurde immer heftiger. Ich bremste und als ich wusste, dass ich die Kurve nicht mehr kriege, habe ich mich entschieden, einen weiteren Weg zu fahren."

Petrow: Glück im Unglück?

Eine Entscheidung mit ungeahnten Folgen: "Ich dachte, dass es sicherer ist und ich wollte den linken Vorderreifen nicht kaputt machen. Als ich auf die Strecke zurückkehren wollte, wusste ich auch, dass der Randstein an dieser Stelle hoch ist. Aber ich habe nicht mit so einem Sprung gerechnet." Dabei ging das Chassis von Petrow zu Bruch - es wurde inzwischen zur Reparatur in die Fabrik nach Enstone geschickt, es soll aber in der Türkei wieder einsatzbereit sein.


Fotos: Renault, Großer Preis von China


Viele Experten trauten ihren Augen nicht, als Petrow nach der Landung plötzlich das lose Lenkrad in der Hand hatte. Doch Petrow selbst meint, in dieser Situation sogar noch Glück gehabt zu haben: "Mein Auto fuhr zum Glück geradeaus weiter. Wenn es nach rechts abgebogen wäre, dann wäre der Unfall doppelt so heftig gewesen." So blieb der Bolide aber auf der Wiese stehen.

Der 26-Jährige kam mit dem Schrecken davon, doch der Ärger über die verlorenen Punkte war groß: "Ich habe keine Schmerzen, nichts. Ich war nur sehr enttäuscht. Ich hatte nicht damit gerechnet, so eine Flugeinlage zu liefern." Da kommt es gerade recht, dass er die Enttäuschung des Malaysia-Wochenendes schon wenige Tage später in China mit einer starken Fahrt vergessen machen kann. Zumal er und Teamkollege Nick Heidfeld schon in Sepang mit sensationellen Starts zeigten, wie gut die Renault-Kupplung funktioniert.

Kupplungsvorteil nicht so groß wie in Sepang

Davon verspricht er sich in China aber keinen so großen Vorteil: "Wir arbeiten ständig an der Kupplung und das Team hat das gut hingekriegt. Auch an diesem Wochenende haben wir etwas Neues dabei und vielleicht können wir uns wieder verbessern. Es ist aber schade, dass die Gerade hier nicht so lang ist."

"Es ist schade, dass die Gerade hier nicht so lang ist." Witali Petrow

Trotz der guten Ergebnisse zum Auftakt müsse man aber nun am Boden bleiben: "Wir werden natürlich versuchen, so weiterzumachen, aber es wird nicht einfach. Wir müssen fokussiert bleiben und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Die Saison ist lang und bei manchen Rennen werden wir gute Ergebnisse haben und bei manchen nicht - wir müssen also immer punkten."