• 13.04.2011 17:44

White: "Wir bleiben hellwach"

Renault-Motorenchef Rob White über den Saisonauftakt, die Fortschritte des Lotus-Teams und die Strategie für den Rest des Jahres

(Motorsport-Total.com) - Rob White ist stellvertretender Geschäftsführer bei Renault Sport, der Rennmotorenabteilung des französischen Herstellers. Im Interview spricht er über die beiden Red-Bull-Sieg zum Saisonauftakt, die Podestplätze des ehemaligen Werksteams und die Fortschritte des Newcomers Lotus.

Titel-Bild zur News: Rob White (Motorenchef)

Renault-Motorenchef Rob White ist mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden

Frage: "Zwei Rennen, zwei Siege und zwei weitere Podestplätze für den RS27-V8. Das Paket aus Motor und Chassis scheint allgemein gut zu funktionieren."
Rob White: "Mit dem Ergebnis der ersten beiden Saisonläufe sind wir natürlich sehr zufrieden. Zwei Siege für Red Bull, zwei Mal Podium für das Renault-Team - das sind für die Teams und für uns bei Renault Sport in Viry-Chatillon fantastische Erfolge. Um so etwas zu erreichen, müssen Chassis, Fahrer und Motor absolut top sein. Wir haben unseren Part ganz offensichtlich erfüllt."

"Gleichzeitig entdecken wir immer wieder Bereiche, in denen wir uns verbessern können, bei uns lässt niemand nach. Stolz sind wir auch auf unseren neuesten Partner Lotus, denn sie erzielen beeindruckende Fortschritte. Auf Augenhöhe mit Gegnern zu kämpfen, die schon jahrelang in der Formel 1 sind, ist für einen so jungen Rennstall ein sehr ermutigendes Signal. Wir waren von Anfang an bereit, unsere Erfahrungen ganz offen in diese Partnerschaft einzubringen. Ich hoffe, Lotus profitiert weiterhin von dieser Offenheit."

Frage: "Alle sechs Autos mit dem R27 fuhren in Malaysia die selben Aggregate wie in Australien. Werden diese Motoren in China zum dritten Mal in Folge eingesetzt?"
White: Im Moment planen wir, die Australien-Malaysia-Motoren bei all unseren Teams in den beiden Freitagstrainings einzusetzen und ab dem dritten Freien Training neue Triebwerke auszugeben. Wir möchten die meisten Motoren nur bei zwei Rennen verwenden. Damit verfolgen wir einen etwas anderen Ansatz als die meisten Motorenhersteller."

"Bei acht erlaubten Motoren für 19 WM-Läufe müssen wir mathematisch mindestens drei Triebwerke bei drei Rennen einsetzen. Aber wenn unser Plan aufgeht, werden wir mit den anderen fünf jeweils nur zwei volle Rennwochenenden plus einen Trainingstag bestreiten."

Frage: "Welche Ziele hat sich die Renault-Motorenabteilung für den China-Grand-Prix gesetzt?"
White: "Mit unseren zwei Auftaktsiegen haben wir die Latte ziemlich hoch gelegt. Und das heißt: Wir wären ab sofort ziemlich enttäuscht, wenn wir nicht zumindest auf dem Podium stehen. Unsere Aufgabe lautet, weiterhin einen Null-Fehler-Job zu machen, hundertprozentige Zuverlässigkeit und genügend Power zu liefern, damit unsere Partner diese Zielsetzung erreichen. Deshalb bleiben wir weiterhin hellwach und kümmern uns um jede kleine Baustelle."