Lotus: Mit "Red-Bull-Auspuff" bald ins Mittelfeld?

Nach dem starken Auftritt in Malaysia ist die Euphorie bei Lotus groß: Kovalainen glaubt nun, dass man mit einem neuen Diffusor ab Spanien im Mittelfeld mitfährt

(Motorsport-Total.com) - Technikexperten hatten es angekündigt: Der Renault-Auspuff ist der innovativste, aber auch der riskanteste. Im Laufe der Saison werden die meisten Teams die Red-Bull-Lösung nachbauen, bei der die Auspuffgase nicht vor dem Seitenkasten, sondern im Bereich des Hinterrades in den Diffusor geleitet werden. Ferrari rückte schon bei den Testfahrten damit aus, McLaren hatte seine Red-Bull-Kopie in Melbourne am Start und machte damit einen riesigen Schritt nach vorne.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Die Lotus-Heckpartie wird für die Europarennen gründlich überarbeitet

Jetzt plant auch Lotus eine ähnliche Lösung. Die Truppe um Technikchef Mike Gascoyne erwartet sich nach dem vielversprechenden Rennen in Sepang durch den Auspufftrick endgültig den Sprung ins Mittelfeld. "Wir wissen, dass unsere Leistung deutlich besser wird, wenn wir es hinkriegen", hofft Heikki Kovalainen gegenüber 'Autosport'. "Wir arbeiten daran und bekommen es hoffentlich in Spanien."

Der Finne rechnet fest damit, dass man dann Teams wie Force India, Toro Rosso und Williams attackieren kann. Davor muss man aber die technischen Probleme in den Griff kriegen, die das Team bei den ersten beiden Saisonrennen bremsten. "Wir brauchen jetzt ordentliche Updates, die größer als bei der Konkurrenz sind, und müssen unsere Zuverlässigkeitsprobleme aussortieren. Wir haben immer noch Probleme mit der Servolenkung, die uns auch dann beeinträchtigen, wenn es funktioniert."

Wenn dies aber gelingt, dann "können wir endlich die Leute vor uns angreifen, was fantastisch wäre", meint Kovalainen. Was den ehemaligen McLaren-Piloten so zuversichtlich macht? "In Malaysia haben wir genau das abgeliefert, worauf wir gehofft hatten", frohlockt er und spielt darauf an, dass er am Ende des Rennens beinahe noch an Toro-Rosso-Pilot Jaime Alguersuari vorbeigekommen wäre. "Wenn man sich das Mittelfeld ansieht, dann fällt auf, dass die meisten Teams dort feststecken."

Kovalainen weiß genau, dass sein Rennstall derzeit keinesfalls zu mehr imstande ist als zu einem Mittelfeldplatz. "In die Top-10 einzudringen, ist eine deutlich härtere Nuss", glaubt er. "Das wird für uns wirklich schwierig, denn wir müssen immer noch wachsen." Die Truppe besitzt nach wie vor keinen eigenen Windkanal - für ein erfolgreiches Team ein untragbarer Zustand. "Wir benötigen bessere Anlagen", weiß Kovalainen. "Wir benötigen mehr Leute im Team. Wir müssen größer werden und sind immer noch ein junges Team."