• 03.04.2010 16:27

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Boullier über neue Räder: "Große Veränderung"

Renault-Teamchef Eric Boullier spricht über die 18-Zoll-Idee von Michelin und erklärt, wie man damit sogar Geld sparen könnte

(Motorsport-Total.com) - Die Ankündigung, dass die Formel-1-Hinterräder von derzeit 13 auf 18 Zoll Durchmesser umgestellt werden könnten, sorgt im Fahrerlager weiterhin für Diskussionen. Das Thema kam unter anderem bei der gestrigen Sitzung der Teamvereinigung FOTA zur Sprache, die um 16:30 Uhr begann und zweieinhalb Stunden dauerte.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Boullier steht der möglichen Änderung im Radbereich positiv gegenüber

"Unsere erste Reaktion war: Wow! Das wäre eine große Veränderung für die Formel 1", sagt Renault-Teamchef Eric Boullier, "denn die Autos würden ganz anders aussehen. Wir müssten die Radaufhängung überdenken, denn die Reifen sind heutzutage eigentlich ein Teil der Radaufhängung. Es könnte eine gute Veränderung sein, aber es ist noch zu früh, um das zu beurteilen. Ich muss erst mit meinen Ingenieuren reden, was die Vor- und Nachteile wären."#w1#

Zur Klarstellung für unsere Leser, die bei den ersten Meldungen über eine Vergrößerung der Räder bereits zu jubeln begonnen haben: Es geht bei der möglichen Erhöhung von 13 auf 18 Zoll nicht um die Breite der Laufflächen, sondern um den Durchmesser der Felgen. Das Volumen der Reifen selbst würde sinken. Hintergrund der Diskussion soll sein, dass der mögliche Bridgestone-Nachfolger Michelin angeblich den Wunsch nach 18-Zoll-Rädern deponiert hat.

Für die Formel-1-Teams würden durch den erforderlichen Umbau der Radaufhängungen zunächst einmal zusätzliche Kosten entstehen, langfristig gesehen könnte der Wechsel aber sogar Kosten sparen - zum Beispiel im Bereich der Bremsen. Denn die würden mit 18-Zoll-Rädern in ihrer Größe natürlich ebenfalls wachsen, was zur Folge hätte, dass entweder deren Wirkung oder aber die Lebensdauer ansteigen würde.

"Es wäre eine große Veränderung", bestätigt Boullier, "denn es könnte erlauben, die Bremsen ganz anders einzusetzen. Statt zwei Bremssätzen für ein Wochenende würdest du mit zwei Sätzen vielleicht sechs Rennen fahren können, weil mehr Energie absorbiert werden kann." Darauf müssten sich natürlich alle neu einstellen, "aber sobald es einmal entschieden ist, ist es ohnehin für alle gleich", stellt der Renault-Teamchef fest.