• 03.04.2010 16:51

Vettel: "Es gibt keinen Grund für Panik"

Der Red Bull Racing-Pilot über ein chaotisches Qualifying und seine durchaus optimistische Aussicht auf das Rennen in Malaysia

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Erzähle uns etwas über dein Qualifying!"
Sebastian Vettel: "Ich war natürlich wie immer auf die Pole-Position aus. Ich denke jedoch, dass wir wirklich glücklich sein können. Er war natürlich eine chaotische Einheit. Das hat man schon im ersten Qualifying-Teil gesehen. Wenn du nur ein paar Minuten zu spät auf die Strecke gegangen bist, stellte es sich als Katastrophe heraus."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel ist auch mit dem dritten Rang sehr zufrieden

"Ein paar der Favoriten sind ganz schön hart von der Tatsache getroffen worden, dass es zu regnen begann. Wir hatten alle die Wettervorhersage, dass es im ersten Qualifying-Teil keinen weiteren Regen geben würde. Auch wir dachten, dass wir vielleicht noch etwas länger in der Box bleiben und warten sollten, dass die Strecke noch etwas mehr abtrocknet."#w1#

"Glücklicherweise gingen wir auf die Strecke, das war heute am wichtigsten. Wir haben zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen. Marks Entscheidung war zum Schluss natürlich genial. Er war das einzige schwarze Schaf in den Top 10. Manchmal ist es richtig, eine Menge Risiko einzugehen, manchmal stellt es sich als falsch heraus. Manchmal liegen falsch und richtig dicht beieinander. Aber wir haben heute gute Arbeit geleistet."

Frage: "Ihr wart das einzige Top-Team, das im ersten Qualifying-Durchgang sofort auf die Strecke ging. Warum seid ihr so früh auf die Strecke gegangen?"
Vettel: "Schlussendlich entscheidet man als Team. Wenn man zurückblickt, war es definitiv die richtige Entscheidung. Wir wollten länger warten, aber es macht natürlich Sinn, auf die Strecke zu gehen und eine Runde zu markieren, egal, wie diese ausfällt, denn man weiß nicht, was man zu erwarten hat."

"Man weiß nicht, wie die Reifen unter diesen Bedingungen arbeiten werden. Wir verfügten aus dem Freien Training über keine Erfahrung, aus diesem Grund war es für Mark und mich dieselbe Entscheidung. Wir wollten natürlich auf die Strecke gehen und schauen, wie es aussieht, und das hat sich als die richtige Entscheidung herausgestellt."

Frage: "Wie wird es morgen sein, wenn du aus der zweiten Reihe im Regen startest? Wie wichtig wird es da sein, zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen?"
Vettel: "Das ist sehr wichtig, weil du bist schlussendlich derjenige, der den besten Eindruck vom Zustand der Strecke hat. Die Leute vom Team sitzen an der Boxenmauer, sie können nur ein wenig sehen. Im Qualifying war es heute ziemlich witzig. Ich bin im ersten Qualifying-Teil auf die Strecke gegangen, da waren manche Teile der Strecke komplett nass, andere komplett trocken und andere wiederum teilweise feucht."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Malaysia, Samstag


"Das zeigt, wie schwierig es ist, das Wetter vorherzusagen, und zu prognostizieren, wo der Regen runter kommt. Ich denke, dass es morgen eine Tatsache ist, dass es regnen wird, wir wissen nur nicht, wann und wo. Es ist unsere Aufgabe, dem Team zu sagen, ob wir auf Trockenreifen, Intermediates oder Regenreifen wechseln wollen."

Frage: "Wie waren die Bedingungen heute auf der Strecke?"
Vettel: "Teilweise war so viel Wasser auf der Strecke, dass man die Zeiten nicht mehr verbessern konnte, teilweise das Auto gar nicht mehr auf der Strecke halten konnte. Im Nachhinein würde ich sagen, dass heute die Wahrscheinlichkeit größer war, etwas falsch zu machen als richtig. Ich glaube, wir können stolz darauf sein, dass uns heute größtenteils das Richtige gelungen ist."

Frage: "Du hattest viele erfolgreiche Samstage und enttäuschende Sonntage. Sind deine Erwartungen nun für den Sonntag geringer geworden?"
Vettel: "Ich denke, wir müssen so weiter machen, wie wir dies auch in den ersten beiden Rennen gemacht haben. Es gibt keinen Grund zur Panik. Natürlich sind die vergangenen zwei Rennen nicht so gelaufen, wie wir uns dies wünscht hatten. Aber so ist das Leben, wir müssen weitermachen. Heute haben wir mehr oder weniger das Maximum aus dem Auto geholt. Morgen wollen wir endlich die karierte Flagge sehen. Wir haben sie in Bahrain zwar gesehen, aber da waren die Umstände natürlich etwas schwierig. Wir wollen viele Punkte holen, wenn wir die Chance haben, das Rennen zu gewinnen, müssen wir sie nutzen."

Frage: "Wer ist morgen neben Mark Webber noch jemand, der dir das Leben schwer machen kann?"
Vettel: "Ich glaube, man muss morgen alle, die das Rennen starten, irgendwo mit auf der Rechnung haben. Es kann hier sehr viel passieren. Auch die Jungs, die vielleicht etwas weiter hinten stehen, werden mit Sicherheit nach vorne kommen. Die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit kann entscheidend sein. Es ist ein langes Rennen, es wird morgen regnen, die Frage ist nur, wann. Das ist hier so, hier regnet es jeden Tag. Es ist ein langes Rennen, aber es ist mit Sicherheit die beste Variante, von vorne zu starten."

¿pbvin|512|2590|vettel|0|1pb¿Frage: "Es gab eine Vielzahl an Erklärungen für das Problem, das du in Melbourne hattest. Das ging sogar so weit, dass einer eurer Lieferanten eine Mitteilung herausgab, wonach er nicht dafür verantwortlich gewesen war. Kannst du sagen, was schief gegangen ist, und gibt es als Ergebnis dessen irgendwelche anderen Teile an deinem Auto?"
Vettel: "Es ist schwierig, das zu erklären. Zunächst einmal fühlte es sich nach einem Bremsdefekt an, dies ist der Grund, warum wir dies direkt nach dem Rennen sagten. Aber es stellte sich heraus, dass es nichts mit den Bremsen zu tun hatte. Die Bremsen arbeiteten also gut, Brembo hat gute Arbeit geleistet. Entschuldigung für die Aussage am Sonntagnachmittag in der vergangenen Woche. Grundsätzlich verloren wir die Fähigkeit, die Kraft oder das Drehmoment auf das Rad zu übertragen. Beschleunigen ist kein großes Problem, weil die Räder einfach schneller werden, aber wie ihr wisst, haben wir überall Bremsen, an jedem einzelnen Rad des Autos."

"Und wenn man das Auto abbremst, dann verlässt man sich auf jede einzelne Bremse, über die man verfügt. Man erwartet, dass sie an allen vier Rädern funktionieren. Wie erwähnt verloren wir vorne links die Fähigkeit, das Drehmoment zu übertragen. Als ich auf die Bremse trat, bei der Zufahrt auf Kurve 13, da funktionierten alle Bremsen, aber das linke Vorderrad drehte sich weiter."

"Schlussendlich bremste ich quasi auf drei Rädern, was im Vergleich zum Normalzustand nicht wirklich funktioniert. Das war das Problem. Als Konsequenz mussten wir natürlich verstehen, warum dies passierte, und ich denke, dass dies der Fall ist. Wir sind aus diesem Grund zuversichtlich, dass wir damit nicht noch einmal Probleme haben werden."

"Ich denke, dass wir nun wissen, warum es passiert ist, und wir das Problem verstanden haben, sodass es wie gesagt nicht noch einmal auftreten sollte. Wir haben nicht wirklich neue Teile, aber wir haben sie in Ordnung gebracht."