• 06.04.2004 13:55

Bob Bell: "Wir machen uns keine Illusionen"

Renaults Technischer Direktor des Chassisbereichs Bob Bell blickt zuversichtlich auf die bald beginnende Europa-Saison

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Drei Rennen der Saison wurden absolviert, wie empfindest du den Saisonstart des Teams?"
Bob Bell: "Die Stimmung bei Renault ist derzeit sehr gut, und wir sind zufrieden mit der Situation, in der wir uns befinden. Wir machen uns aber keine Illusionen. Es gibt einen ziemlich großen Abstand zu Ferrari und der Kampf mit Williams und BAR ist bei jedem Rennen extrem eng. Natürlich liegt es an uns, den Abstand auf Ferrari zu verringern. Ich bin sehr zufrieden damit, wo wir uns jetzt befinden, aber wir wissen, dass wir noch viele Fortschritte machen müssen."

Titel-Bild zur News: Renaults Technischer Direktor im Chassisbereich Bob Bell

Renaults Technischer Direktor im Chassisbereich Bob Bell ist zufrieden

Frage: "Hat der Renault R24 die gesetzten Erwartungen erfüllt?"
Bell: "Im Moment ist es so, dass wir wissen, dass extrem viel Leistung in dem Auto liegt. Von einem rein technischen Standpunkt aus betrachtet, ist die Herausforderung nun, diese Leistungsfähigkeit auch konstant aus dem Auto zu holen, oder besser: Es den Fahrer zu ermöglichen, dies zu tun. Wir müssen das Auto leichter fahrbar machen, damit Jarno und Fernando die maximale Leistung jederzeit abrufen können und wir haben einige Programme dafür am Laufen. Wenn man das berücksichtigt, dann waren unsere Ergebnisse bisher sehr ermutigend."#w1#

Frage: "Kann man sagen, dass das Qualifying in den ersten Rennen ein Schwachpunkt war?"
Bell: "Wenn wir in Malaysia die Autos auf die Startplätze gestellt hätten, die wir hätten erreichen können, dann wären wir Dritter und Vierter geworden, davon sind wir überzeugt. Ähnlich in Bahrain, wäre Fernando weiter vorne gestartet, so als Sechster oder Siebter, was wir auch erwartet hatten, dann hätte er am Ende einen weiteren Platz gutmachen können, vielleicht sogar noch mehr. Aber natürlich wissen wir, dass ein 'was wäre, wenn' in der Formel 1 keine Berechtigung hat. Nur konkrete Ergebnisse zählen."

Frage: "Und was ist mit beiden Fahrern. Bist du mit ihren Leistungen zufrieden?"
Bell: "Beide Fahrer sind in Bahrain extrem gut gefahren. Jarno war am Ende etwas enttäuscht, weil er fühlte, dass der dritte Platz möglich war, aber er fuhr ein exzellentes Rennen, hat immer gut reagiert und hat die Stints zwei und drei hervorragend absolviert, da holte er konstant auf Montoya auf. Was Fernando angeht, so hat das letzte Wochenende gezeigt, was wir schon seit einiger Zeit wissen: Egal, welche Umstände auch herrschen, er gibt niemals auf. In der ersten Runde verlor er bei einer Kollision eines der Bardge-Boards, das hat seine Leistung sicher nicht gefördert. Aber auch diese widrigen Umstände haben ihn nicht destabilisiert, und er hat bis zum Ende alles gegeben. Die Tatsache, dass er die zweitschnellste Rennrunde fuhr, zeigt, wie viel Leistung im Auto noch darauf wartet, herausgelassen zu werden. Beide Fahrer sind in der Meisterschaft nun punktgleich, das ist schön zu sehen."

Frage: "Welche technischen Neuerungen kann man in den nächsten Rennen erwarten?"
Bell: "Für Imola planen wir die Einführung eines recht großen Leistungspakets, vor allem beim Motor, aber auch einige Chassismodifikationen. Wir haben nun zwei R24-Chassis für die Tests zur Verfügung und werden diese in dieser Woche in Barcelona und in der nächsten Woche auf der Strecke Paul Ricard einsetzen. Diese beiden Testsessions werden für den Start der Europa-Saison entscheidend sein."