• 05.04.2004 15:38

  • von Marco Helgert

Trulli: "Wir liegen genau im Plan"

Renault-Pilot Jarno Trulli ist nach den ersten drei Überseerennen zufrieden - ab Imola wird ein verbesserter Renault R24 eingesetzt

(Motorsport-Total.com) - Jarno Trulli erlebte in den ersten Saisonrennen dieses Jahres nicht unbedingt einen geglückten Einstieg in die Weltmeisterschaft. Zahlreiche kleinere Probleme verhinderten ein besseres Abschneiden des Italieners. Dennoch kam er bei allen Rennen in den Punkten ins Ziel und ist derzeit auf dem sechsten Platz der WM-Wertung klassiert.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli wird von seiner Mannschaft empfangen

Jarno Trulli wurde von seiner Crew im Ziel freudig empfangen

In Bahrain ging ihm ein möglicher Podestplatz durch die Lappen, es hatte den Anschein, als ob Jenson Button im BAR-Honda die bessere Strategie hatte, doch Trullis Renault verlor nach eigenen Angaben im letzten Stint auch an Grip. Dabei begann das Wochenende für den 29-Jährigen mit einer positiven Überraschung.#w1#

Der neu errichtete 'Bahrain International Circuit' beeindruckte ihn. "Die gesamte Anlage ist einfach nur atemberaubend. Die großzügige Boxenanlage und die technische Ausrüstung geben einen Hinweis darauf, wie die Strecken der Zukunft aussehen werden", erklärte Trulli auf der Internetseite seines Teams. "Der Kurs selbst erschien mir auf den ersten Blick ein bisschen langweilig. Da er über keine wirklich schnellen Kurven verfügt, stellt er an die Fahrer keine allzu großen Ansprüche."

Neue Strecken und ihre Tücken

So bestand die größte Herausforderung darin, sich auf den neuen Kurs einzuschießen, was bei einer neuen Strecke jedoch tückisch sein kann. "Ein neuer Kurs verändert sich während der ersten Runden mehrfach in seiner Griffigkeit und liefert dir teilweise widersprüchliche Daten", erklärte er. "Wenn du nach einer Setupveränderung eine neue Bestzeit fährst, heißt das nicht zwangläufig, dass du mit deiner Abstimmung auf dem richtigen Weg bist. Es kann sich auch um eine Verschlechterung handeln, obwohl die Zeit sich offensichtlich verbessert hat. Diese Unterscheidung in allen Fällen zu treffen, ist extrem wichtig."

Der erste Trainingstag begann jedoch äußerst schwierig. Im 1. Freien Training hinderte ein Problem im Kühlsystem den Italiener an der Arbeit, im 2. Training gab es ein Motorproblem, welches jedoch ohne Wechsel gelöst werden konnte. "Wir mussten lediglich ein Problem mit der Benzinzufuhr lösen, was laut Reglement erlaubt ist", so Trulli.

Am Samstag "zeigte mein Renault R24 ein etwas nervöses Fahrverhalten", erklärte er weiter, doch große Sorgen machte er sich nicht. Mit dem siebenten Platz im entscheidenden Qualifying war er dann auch zufrieden. "Der Vorsprung auf die Fahrer hinter mir war recht beachtlich. Von den sechs Piloten vor mir war ich mit meiner Rundenzeit hingegen gar nicht weit entfernt."

Gewohnt gut konnte Trulli in das Rennen starten, wurde jedoch bald von Ralf Schumacher überholt. "Als er allerdings kurz danach mit Takuma Sato kollidierte, rückte ich auf den vierten Platz vor", erklärte er. "Bis zu meinem dritten Boxenstopp lag mein Auto einfach perfekt. Ich konnte problemlos Druck auf den vor mir liegenden Juan Pablo Montoya ausüben. Zwischenzeitlich nahm ich ihm eine Sekunde pro Runde ab."

Renault ist für die Europasaison "sehr gut aufgestellt"

Doch im Zuge des dritten und letzten Boxenstopps verlor er einen Platz an den hinter ihm liegenden Jenson Button. "Nach meinem dritten Stopp kam ich leider hinter einem der beiden Jordan wieder auf die Strecke. Dadurch wurde ich ziemlich aufgehalten und Jenson Button ging während dieser Runde der Tankstopps an mir vorbei. Als Montoya wenige Runden später deutlich langsamer wurde, rückte ich wieder auf den vierten Platz nach vorne. Mein Wagen war aber zwischenzeitlich nicht mehr ganz so schnell wie zu Beginn des Rennens."

"Der vierte Platz ist immer undankbar", resümierte er. Doch Hoffnung macht ihm, dass die drei Überseerennen mit einer soliden technischen Grundlage begonnen wurden. Erst in Imola kommen die ersten wirklichen Leistungsteile. "Wir liegen somit genau im Plan. Gleichzeitig hätten wir in den einzelnen Rennen noch mehr erreichen können." Und: "Beim Grand Prix von San Marino in Imola kommen zudem einige Weiterentwicklungen am Renault R24 zum Einsatz. Das gesamte Team ist hoch motiviert: Für die europäischen Grand Prix sind wir sehr gut aufgestellt."