Renault trauert möglichem Podestplatz nach
Mit der Performance können Trulli (4.) und Alonso (6.) zufrieden sein, wenngleich ein besseres Resultat möglich gewesen wäre
(Motorsport-Total.com) - Acht Punkte im heutigen Grand Prix von Bahrain, 22 insgesamt in dieser Saison und damit Platz zwei hinter Ferrari in der Konstrukteurs-WM - dennoch war man bei Renault im Anschluss an das Rennen nicht restlos zufrieden. Mit ein bisschen Glück wäre wahrscheinlich ein Podestplatz möglich gewesen.

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Mit "Schumi II" im Schlepptau rollte Alonso superb das halbe Feld auf
"Ich habe heute das Bestmöglich gemacht", sagte Fernando Alonso nach seinem sechsten Platz. Dabei wurde sein an und für sich guter Start von Christian Klien zunichte gemacht: "Es hat mich überrascht, wie heute einige Autos gefahren wurden. Zuerst hat mich ein Jaguar am Start fast gegen die Mauer gedrängt und dann ließen sich ein paar Konkurrenten zu schwer überholen. Unter diesen Umständen muss ich mit den drei Punkten noch zufrieden sein."#w1#
Mit "diesen Umständen" bezog sich der Spanier vor allem auf das verpatzte Qualifying, doch selbst vom 16. Startplatz aus wäre noch viel möglich gewesen. Gleich zu Beginn passierte dann aber ein weiteres Missgeschick, als er im Tumult den Frontflügel beschädigte: "In Wahrheit habe ich mein Rennen nach dem dadurch notwendigen Boxenstopp schon mit einer halben Minute Rückstand begonnen, aber dann habe ich durchgehend gepusht."
Überholmanöver und jede Menge Action für Alonso
Alonso wurde schon in der 27. Runde zum ersten Mal auf Platz sieben geführt, erwärmte die Herzen der Fans in jener Phase des Rennens mit einigen spektakulären Zweikämpfen - am meisten setzte ihm Webber zu, was der Renault-Pilot mit einem eindeutigen Handzeichen quittierte. Unterm Strich wurde es dann doch noch der sechste Platz, am Ende wäre er beinahe sogar noch am BAR von Takuma Sato vorbeigegangen.
"Die Balance des Autos war heute durchgehend perfekt", erklärte Alonso. "Für Imola erwarten wir einige bessere Teile und ich glaube, dass wir mit einem noch stärkeren Paket - und vor allem einem Wochenende ohne Probleme - dazu in der Lage sind, regelmäßig auf das Podium zu fahren." Vom Speed her war Renault im heutigen Rennen sicher die zweite Kraft nach Ferrari, wenn auch BAR-Honda näher herangerückt ist.
Jarno Trulli setzte fahrerisch weniger Akzente als sein Teamkollege, hätte aber dennoch auf das Podium fahren können: "Ich bin zufrieden mit dem Resultat, aber nicht ganz happy, denn Platz drei wäre möglich gewesen. Das Auto war während der ersten drei Stints perfekt und ich war sehr schnell, aber nach dem letzten Boxenstopp ging mir irgendwie Grip ab - ein ganz eigenartiges Phänomen, das wir erst klären müssen."
Schlecht getimte Stopps kosten Trulli einen Podestplatz
Pech hatte er auch mit Verkehr nach den Boxenstopps, speziell nach dem dritten, als Button durchschlüpfte und somit zu dem Zeitpunkt die vierte Position erbte, die ja wegen Montoyas Getriebedefekt noch zum Podestplatz wurde: "Pech, dass ich nicht aufs Podium gekommen bin, aber die Gesamtsituation ist nach diesem Rennen fantastisch. Renault liegt auf Platz zwei in der Konstrukteurs-WM, wir sind immer ins Ziel gekommen und haben das Gefühl, dass es noch besser geht. Da freue ich mich natürlich auf Imola."
Zufrieden auch Teamchef Flavio Briatore: "Das Team hat ein fantastisches Rennen erlebt und wenn da nicht einigen Variablen außerhalb unserer Kontrolle eingetreten wären, hätten wir noch besser abgeschnitten. Wir haben unsere Ziele hinsichtlich der Standfestigkeit in den ersten drei Rennen erreicht und gehen auf Platz zwei liegend in den europäischen Teil der Saison. Die Dinge werden weiterhin immer besser."
"Ein starkes Rennen" von Trulli lobte Chefingenieur Pat Symonds, "aber schade ist, dass er den möglichen dritten Platz beim letzten Stopp an Button verloren hat, weil er von einem Jordan aufgehalten wurde. Mit dieser Ausnahme war es für ihn ein optimales Rennen. Bei Fernando war uns klar, dass das Rennen schwierig werden würde, noch dazu kam dann der Boxenstopp gleich zu Beginn, aber das Team hat gut reagiert und die Performance danach war sensationell. Am Ende fehlte nur ein bisschen Speed, um auch noch an Sato vorbeizugehen."

