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  • 25.07.2003 14:17

  • von Marco Helgert

BMW-Williams möchte in Hockenheim zurückschlagen

Das BMW-Williams-Team wurde in Silverstone von Ferrari besiegt - in Hockenheim möchte man wieder zurückschlagen

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Großbritannien-Grand-Prix hieß es aus dem BMW-Williams-Lager, dass es ein entscheidendes Rennen werden würde. Wenn der Williams FW25 in Silverstone gut funktionieren würde, dann hätte man auch auf den noch kommenden Pisten gute Aussichten, denn das Auto wäre in diesem Fall wirklich gut. Nun konnte Juan-Pablo Montoya in England zumindest den zweiten Platz erreichen, auch wenn er von einem Fehler von McLaren-Pilot Kimi Räikkönen profitierte.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher (BMW-Williams)

Ralf Schumacher ist vom Streckenumbau in Hockenheim begeistert

Der Williams war in Silverstone jedoch durchaus konkurrenzfähig. Entsprechend positiv blickt das Team auf das nun kommende Rennen auf dem Hockenheimring. Der Deutschland-Grand-Prix ist nicht nur ein Heimrennen für BMW, sondern auch die Strecke, die auch nach dem massiven Umbau noch immer recht schnell ist, sollte dem Williams-Chassis gut liegen.

"Es ist ein gutes Gefühl, mit ein paar Punkten mehr im Gepäck zum deutschen Grand Prix zu kommen", erklärte Juan-Pablo Montoya. "Ich bin jetzt Meisterschaftsdritter, das ist positiv, aber der Rückstand auf die Spitze ist noch immer erheblich. Ich muss in jedem Rennen gut punkten, wenn ich aufschließen will. Immerhin liegt noch knapp ein Drittel der Saison vor uns."

Juan-Pablo Montoya reist mit Zuversicht nach Deutschland

"Seit dem Umbau im vergangenen Jahr bietet Hockenheim mehr Überholmöglichkeiten, leider auch weniger Hochgeschwindigkeitspassagen", trauert der Kolumbianer der alten Streckenführung nach. "Aber unterm Strich sollte unser Auto auch auf dem neuen Kurs eine gute Figur abgeben. Bislang waren wir dort recht konkurrenzfähig, obwohl unser Auto nicht so gut war, wie es heute ist. Von daher sehe ich keinen Grund, weshalb wir nicht zuversichtlich sein sollten, in Deutschland eine gute Vorstellung abzuliefern."

Zum ersten Mal holte Ralf Schumacher in Silverstone keine Punkte, doch Kopfzerbrechen bereitet es dem Kerpener nicht: "Die Niederlage in Silverstone habe ich verdaut. Es war zwar klar, dass die Punkteserie irgendwann einmal abreißen würde, dass es aber ausgerechnet in so einem wichtigen Rennen passieren musste, ist sehr schade. Egal, dafür werde ich jetzt auf dem Hockenheimring wieder voll angreifen. Die Gedanken an die WM sind weit, weit weg, aber bei meinem Heimrennen will ich um den Sieg mitfahren."

"Im Vorjahr wurde ja zum ersten Mal auf dem neuen Kurs gefahren, und seit damals bin ich total begeistert von der Strecke", freut sich Ralf Schumacher auf die Strecke. "Die langen Waldgeraden von früher habe ich keine Sekunde vermisst, denn das neue Layout ist sowohl für Fahrer als auch für Zuschauer wesentlich faszinierender. Es gibt vor der Haarnadel die Möglichkeit, zu überholen, und die Kurven im Infield machen im Ausgang nicht zu, wie wir sagen, sondern auf. Das heißt, du behältst deinen Rhythmus und kannst schön flüssig fahren."

Der Umbau hat Hockenheim attraktiver gemacht

Auch Chefingenieur Sam Michael findet den Umbau der Strecke gelungen: "Der Kurs in Hockenheim hat durch den umfassenden Umbau im Vorjahr an Attraktivität und Überholmöglichkeiten gewonnen. Die lange Gerade zwischen der zweiten und der dritten Kurve mit der weiträumigen und asphaltierten Auslaufzone ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man eine Strecke so verändern kann, dass Überholvorgänge erleichtert werden und somit die Spannung erhöht wird."

"In Hockenheim überwiegen langsame und mittelschnelle Kurven, dadurch wird die Fahrzeugabstimmung am Wochenende bestimmt. Gute Traktion und die richtige Reifenwahl sind weitere entscheidende Faktoren. Die Datenaufzeichnungen vom Vorjahr belegen, dass der Reifenverschleiß in Hockenheim kritisch sein kann. Von daher wird die Entscheidung in Zusammenarbeit mit Michelin besonders entscheidend."

"Die anspruchsvollste Komponente dürfte die Strategie werden, wobei die Leistung unserer Boxenmannschaft eine Schlüsselrolle einnimmt", erklärte der Australier. "Nachdem wir gerade gesehen haben, welchen Zeitvorteil die Boxen-Crew unseren Fahrern während der Safety-Car-Phase in Silverstone verschafft hat, sind wir zuversichtlich, diesbezüglich auch in Deutschland gut abzuschneiden. Seit dem britischen GP haben wir einige Veränderungen am FW25 vorgenommen, die uns hoffentlich erlauben werden, in Hockenheim an der Spitze zu kämpfen und weitere Punkte zu sammeln."

BMW möchte an die Erfolge der vergangenen Jahr anknüpfen

"Hockenheim war für uns in den vergangenen beiden Jahren ein gutes Pflaster", erinnerte sich BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. "2001 starteten dort erstmals beide Piloten aus der ersten Reihe, und Ralf gewann sein Heimrennen. Im vergangenen Jahr wurden Juan Pablo und er Zweiter und Dritter. Ich hoffe, dass wir 2003 unsere positive Hockenheim-Bilanz fortschreiben und an die jüngsten Saisonerfolge unseres Teams anknüpfen können."

"Auf dem früheren Hockenheimring mit den langen Waldgeraden konnte sich ein starker Motor natürlich besser in Szene setzen als auf dem heutigen Kurs. Jetzt zählt die Qualität des Gesamtpaketes mehr als die pure PS-Komponente. Dennoch liegt der Volllastanteil mit rund 65 Prozent im Vergleich der Grand-Prix-Kurse im oberen Viertel, das gleiche gilt für die Höchstgeschwindigkeit. Durch den Umbau wurde der Stadioncharakter der Rennstrecke mit der einzigartigen Atmosphäre im Motodrom noch weiter verstärkt. Außerdem erleben wir 2003 einen extrem engen WM-Kampf. Für uns wie auch für die Fans ist es die spannendste Formel-1-Saison seit Jahren, wir freuen uns auf ein gutes Rennen vor großer Kulisse."