BMW-Williams: Ist die "Hammerhainase" das Problem?
Auf der Suche nach Gründen für die fehlende Konkurrenzfähigkeit ist bei Williams die "Hammerhainase" ins Visier geraten
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn sowohl Ralf Schumacher als auch Juan-Pablo Montoya zuletzt davon sprachen, dass auch der Motor ein paar PS mehr vertragen könnte, scheint das BMW-Aggregat nicht Schuld an der fehlenden Konkurrenzfähigkeit des BMW-Williams-Teams zu sein. Experten gehen davon aus, dass die Motoren von Ferrari, BMW und Honda von ihrer Leistung ungefähr auf ähnlichem Niveau liegen.

© xpb.cc
Hat sich Williams mit der radikalen Frontpartie des FW26 übernommen?
Auch die Zuverlässigkeit des Zehnzylinders ist gut, auch wenn man schon den ersten Motorschaden hinter sich hat. Doch die Tatsache, dass Montoya beim letzten Rennen in Imola zum Schluss des Rennens mit Qualifying-Drehzahlen fuhr, zeigt, dass man großes Vertrauen in die Standfestigkeit hat: "Juan Pablo war in den letzten Runden mit Qualifying-Drehzahlen unterwegs und konnte so den Angriff von Fernando Alonso erfolgreich abwehren", erklärt BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen.#w1#
In München arbeitet man dennoch intensiv an der Suche nach mehr Leistung: "Das Entwicklungsprogramm gilt vor allem thermisch und mechanisch hoch belasteten Bauteilen", erläutert Theissen. "Wir haben sowohl bei der Auslegung mittels Computer-Simulation als auch in der hoch präzisen Fertigung spezielles Know-how entwickelt. Das kommt uns jetzt bei der Ein-Motoren-Regel zugute."
Unterdessen will die 'Welt' erfahren haben, dass man bei Williams die größte Problemzone des FW26 ausgemacht hat: Ausgerechnet die "Hammerhainase", um die im Winter so viel Wirbel gemacht wurde. "Der ausladende Doppelkiel, noch zu Saisonbeginn als einer der größten Geniestreiche der letzten Jahre gepriesen, erweist sich immer mehr als Pfusch. Das gewagte Gebilde bringt offenbar die Balance des gesamten Wagens durcheinander. Große Schnauze, fast nichts dahinter", schreibt das Blatt.
Das Team hat jedoch kaum eine Chance, etwas an der Nase zu ändern, ist diese doch fester Bestandteil des Auto-Konzepts. Eine Rückkehr zur konventionellen Nasenform oder gar zum Einzelkiel-Konzept, würde ein komplett neues Chassis erfordern: "Wir werden den Kiel bis zum Saisonende behalten", so Chefingenieur Sam Michael. Auch beim fünften Saisonrennen in Barcelona erwartet bei den "Weiß-Blauen" niemand, dass man um den Sieg mitfahren kann.

