• 06.05.2004 18:23

  • von Marco Helgert

Montoya und Ralf Schumacher verlangen Klärung

Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher verlangen nach einer Erklärung, wie man sich korrekt beim Überholen verhalten soll

(Motorsport-Total.com) - Die Szenen nach dem San Marino-Grand-Prix waren fast spannender als das Rennen selbst. BMW-Williams-Pilot Juan-Pablo Montoya beschwerte sich nach der Zieldurchfahrt vehement darüber, dass er in der ersten Runde von Michael Schumacher von der Strecke gerempelt wurde. Der Weltmeister erklärte, er habe Montoya nicht gesehen und auch nicht dort erwartet.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Montoya

Überholen: Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher wollen Klarheit

Darauf reagierte Montoya forsch. Schumacher müsse entweder "blind oder dumm" sein, wenn er ihn nicht gesehen hat. Die Kritik Montoyas verhallte jedoch in dem Augenblick, als die Sprache auf die Szene mit seinem Teamkollegen Ralf Schumacher kam, den er nur wenige hundert Meter später ebenfalls mit allen vier Rädern seines Boliden neben die Strecke schickte.#w1#

Der Kolumbianer ist auch zwei Wochen nach dem Vorfall noch nicht beruhigt. "Ich werde heute zu Charlie Whiting (Renndirektor der FIA; d. Red.) gehen und mit ihm sprechen", wird Montoya von 'Autosport' zitiert. "Wie kann es eine Regel in der Formel 1 geben, dass man nur ein Mal die Linie wechseln darf, und dann fährt Michael Schumacher erst nach links und dann nach rechts und nichts passiert? Das waren zwei Linienwechsel."

Dabei geht Montoya nicht direkt um die oft beschriebene Situation in der 'Tosa'-Kurve sondern um die Geschehnisse direkt davor. Der Kolumbianer ist überzeugt, dass er Schumacher vor der 'Tosa' hätte überholen können, fühlte sich dann aber vom Kerpener blockiert. Ralf Schumacher steht diesem Hickhack auch nicht völlig unbeteiligt gegenüber, immerhin geriet er nach der 'Tosa' mit seinem Teamgefährten aneinander.

"Montoya sollte aufhören, sich darüber zu beschweren und sich auf sein Fahren konzentrieren", erklärte der Wahl-Salzburger. "Es ist unrealistisch, Michael zu kritisieren und dann das, was er tat, auch mir zuteil werden lassen." Ralf Schumacher musste jedoch ebenfalls nach dem Rennen in Imola zur Rennleitung, allerdings wegen der Kollision mit Renault-Pilot Fernando Alonso.

"Ich musste nach dem Rennen zu den Rennkommissaren und sie sagten zu mir, dass, wenn jemand schon daneben ist, man ihm dann auch Platz lassen muss", fasste der BMW-Williams-Pilot zusammen, hat damit jedoch auch seine Interpretationsnot. "Aber wie viel daneben ist daneben? Das würde ich gerne geklärt wissen."