• 01.10.2002 10:49

  • von Fabian Hust

BMW sieht den USA-Grand-Prix positiv

Auch wenn man wegen des Unfalls viele Punkte verschenkte, sehen Theissen und Berger den USA-Grand-Prix positiv

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal setzte BMW in Indianapolis jenen Motor ein, mit dem man im Qualifying in Monza die Schallmauer von 19.000 Umdrehungen pro Minute brach. Trotz eines Volllast-Anteils von 21 Sekunden auf der Steilwandkurve und der Start- und Zielgeraden hielt der Motor in beiden Autos eine volle Renndistanz durch, der modifizierte P82-Motor hat somit seine Taufe in dieser Sonderdisziplin bestanden.

Titel-Bild zur News: Berger und Theissen

Gerhard Berger und Dr. Mario Theissen haben gut Lachen

"Wir sind auf der härtesten Strecke des Jahres mit unserem neuen Quali-Motor auch das komplette Rennen durchgefahren und haben beide Autos ins Ziel gebracht", bilanziert BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen auf der BMW-Motorsportseite zufrieden. "Zudem waren wir auch sehr schnell. Mit seiner besten Runde war Montoya ganz dicht an der Top-Zeit von Michael Schumacher dran. Wir haben gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist.? Tatsächlich fehlten dem Kolumbianer nur 0,060 Sekunden auf die schnellste Rennrunde.

Trotz der unrühmlichen Kollision zwischen Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya stieß man nach dem Rennen mit einem Glas Champagner auf den gesicherten zweiten Rang der Konstrukteurswertung an. "Das ist im dritten Jahr nach unserer Rückkehr in die Formel 1 ein Riesenerfolg, und darauf kann das gesamte Team sehr stolz sein", bilanziert Gerhard Berger. "Im ersten Rennen 2000 standen wir in Melbourne auf dem Podium. 2001 haben wir bereits die ersten Rennen gewonnen. In beiden Jahren haben wir die Saison auf einem hervorragenden dritten Platz in der Hersteller-WM beendet. Und in unserem dritten Jahr haben wir uns hinter Ferrari nun auf den zweiten Platz verbessert. Damit haben wir ein weiteres, erneut hoch gestecktes Ziel, erreicht."

Bis 2004 läuft die Partnerschaft mit Williams vorerst und bis dahin will man den WM-Titel eingefahren haben. Im kommenden Jahr muss das Ziel deshalb heißen, auf Ferrari aufzuschließen, auch wenn der Österreicher weiterhin skeptisch bleibt: "Wir werden wohl in der kommenden Saison noch nicht in der Lage sein, sie dauerhaft zu schlagen. Bei Ferrari passt derzeit einfach jedes Rädchen in das nächste. Diese Kette ist stabil, und sie bleibt so lange stabil, bis ein Teil aus diesem System heraus bricht. Noch hat Jean Todt seine Truppe im Griff. Aber jede erfolgreiche Ära geht einmal zu Ende. Für uns gilt es daher, weiter ganz hart zu arbeiten und da zu sein, wenn der Gegner schwächelt."

Während Williams erst in einigen Monaten das neue Auto auf die Strecke schicken wird, ist man bei den Bayern schon viel weiter: "Unser BMW-Motor für 2003, der P83, hat seine Feuertaufe bereits bestanden. Der erste Prüfstandslauf fand am 31. Juli 2002 statt, das Roll-out folgte am 18. September. Wir liegen mit unserem neuen Triebwerk sehr gut im Zeitplan. Jetzt müssen alle im Team nachlegen und konzentriert am neuen Auto arbeiten. Wer über den Winter die Hausaufgaben am besten erledigt, wird die Früchte in der neuen Saison ernten."