BMW pusht weiter: Jetzt erst recht!

Trotz des Ausstiegs am Saisonende will BMW in der Formel 1 nicht locker lassen - Hinwiler Team muss sich für die Zukunft empfehlen

(Motorsport-Total.com) - Wer geglaubt hat, dass das BMW Sauber F1 Team nach der Rückzugsankündigung von BMW locker lassen würde, der hat sich getäuscht. Genau das Gegenteil ist der Fall: "Es sind noch sieben Rennen zu fahren. McLaren hat in Ungarn gezeigt, was nach einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte möglich ist. Wir pushen weiter, sogar noch härter als davor", kündigt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen an.

Titel-Bild zur News: Willy Rampf

Technikchef Willy Rampf darf derzeit noch wie geplant weiterentwickeln

Zwar wäre der Vorstand in München schlecht beraten, jetzt noch neue Investments in Millionenhöhe zu tätigen, doch das bereits im Vorhinein festgelegte Entwicklungsprogramm soll eingehalten werden. Für Valencia stehen Nick Heidfeld und Robert Kubica ein neues Leichtgewichtschassis, ein neuer Unterboden/Diffusor sowie ein neues Aerodynamikpaket mit modifizierten Seitenkästen zur Verfügung. Für Singapur ist ein noch größeres Update geplant.#w1#

"Dass BMW aussteigt, ist für alle Beteiligten in Hinwil und München eine schlechte Entscheidung", sagt Heidfeld vor dem Grand Prix von Europa, "aber es ist sehr wichtig, dass sie für den Rest der Saison mit allen geplanten Updates entschlossen bleiben. Hier haben wir ein neues Aerodynamikpaket und ein leichteres Chassis. Außerdem gehen die Bemühungen für Singapur weiter, wo wir ein umfangreiches Aerodynamikupdate erwarten."

"Zunächst einmal möchte sich BMW mit einem Hoch verabschieden. Sie wollen die Kurve kriegen und sich nicht mit einer Saison verabschieden, wie wir sie bisher erlebt haben", gibt "Quick Nick" zu Protokoll. "Noch wichtiger ist aber, dass wir als Team wie in den vergangenen Jahren zeigen wollen, wozu wir in der Lage sind, um eine Lösung für die nächsten paar Jahre zu finden. Es geht schließlich um den Fortbestand des Teams."

¿pbvin|512|1816||1|1pb¿Ein sofortiger Entwicklungsstopp mitsamt den damit einhergehenden schlechten Ergebnissen würde sicher keine neuen Übernahmeinteressenten anlocken. Andererseits zeigt das Beispiel Brawn, dass ein Team auch nach einem Werksausstieg erfolgreich sein kann. Problematisch ist derzeit nur, "dass wir ein Auto bauen müssen, ohne zu wissen, welcher Motor und welches Getriebe wir einbauen dürfen", sagt Technikchef Willy Rampf gegenüber 'autobildmotorsport.de'.

Ebenfalls wichtig: Je besser das BMW Sauber F1 Team in der Konstrukteurs-WM 2009 abschneidet, desto höher in Zukunft die Beteiligung am Einnahmenkuchen der Formel 1. Und: "Wir können es uns nicht leisten, jetzt eine Pause einzulegen. Weil die Regeln sich 2010 mit dem Nachtankverbot und entsprechend längeren Autos schon wieder verändern, wären wir sonst nicht konkurrenzfähig", hält Rampf fest.