• 08.05.2002 17:36

  • von Reinhart Linke

BMW mit dem Formel-1-Projekt zufrieden

BMW ist mit dem Verlauf des Formel-1-Projekts zufrieden und freut sich, derzeit vor McLaren-Mercedes zu liegen

(Motorsport-Total.com) - Motorenhersteller BMW ist mit dem Verlauf des Formel-1-Projekts bisweilen sehr zufrieden. BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger hatte erst kürzlich in einem Interview mit der 'Kleinen Zeitung' erklärt, dass die Genugtuung "groß ist", vor der Konkurrenz Mercedes-Benz zu stehen. "Man schmunzelt gerne, wenn man vorne ist", freute sich der Österreicher.

Titel-Bild zur News: Berger und Theissen

Berger und Dr. Theissen freuen sich über das bisher erfolgreiche Formel-1-Projekt

Auch Dr. Mario Theissen ist mit dem Verlauf des Projekts sehr zufrieden, warnt aber: "Wer glaubt, einen Vorsprung zu haben, auf dem er sich ausruhen kann, ist schnell im Hintertreffen", wird der BMW-Motorsportdirektor auf der BMW-Motorsport-Website zitiert.

Den Bayern ist es gelungen, schon nach zwei Jahren in der Formel 1 als Motorenpartner des Williams-Teams einen der gegenwärtig stärksten Motoren zu bauen, was aber keine leichte Aufgabe war. "Damals ging es darum, aus dem Nichts ein Formel-1-Projekt aufzubauen", erinnert sich Dr. Mario Theissen an den Beginn des Projekts. "Das waren drei Aufgaben gleichzeitig. Die eine war das Team aufzubauen, die zweite die Fabrik aus dem Boden zu stampfen und die dritte den Motor zu entwickeln. Diese Aufgaben wurden 1997 in Angriff genommen und haben die Grundlage geschaffen, dass wir 2000 in der Formel 1 debütieren konnten."

1999 begann BMW mit einem Formel-1-Testauto und Jörg Müller einen Formel-1-Motor auf einigen Grand-Prix-Strecken zu testen. Gleichzeitig mussten organisatorische Aufgaben bewältigt werden. "Wir haben mit dem Formel-1-Projekt BMW Motorsport als Ganzes neu organisiert", so der 49-Jährige weiter.

Schon in der Debütsaison 2000 stand das BMW-Williams-Team mit Ralf Schumacher insgesamt drei Mal auf dem Podium. In Melbourne, Spa-Francorchamps und Monza wurde der heute 26-jährige Wahlösterreicher Dritter, so dass der Rennstall von Sir Frank Williams am Saisonende mit 36 Punkten den dritten Platz in der Konstrukteurswertung einnahm.

In der Saison 2001 gelang BMW mit dem P80, so die Bezeichnung des Aggregats, der Durchbruch, meint Dr. Mario Theissen. "Wir haben ab Januar 2000 schon den Motor für 2001 entwickelt", der dann den BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya zu insgesamt vier Siegen verhelfen sollte. Am Saisonende standen für das Team aus Grove 80 Punkte auf dem Konto, so dass man erneut Rang drei in der Konstrukteursweltmeisterschaft belegen konnte.

Ohne Frage zählt auch der 2002er-Motor mit der Bezeichnung P82 zu den stärksten in der Formel 1, nach den ersten fünf Saisonrennen steht für den bayrisch-britischen Rennstall aber nur ein Sieg auf dem Konto. Beim Rennen in Kuala Lumpur feierten Ralf Schumacher mit Juan-Pablo Montoya einen Doppelsieg, so dass das Team nun mit 43 Punkten nur hinter Ferrari (50 Punkte) in der Konstrukteurswertung liegt und Juan-Pablo Montoya (23) und Ralf Schumacher (20) in der Fahrerweltmeisterschaft hinter Michael Schumacher (44) die Plätze zwei und drei belegen.