• 16.10.2002 12:54

  • von Fabian Hust

Bis zum 26. November schweigen die Motoren

Noch bis zum 26. November genießen die Teams eine "Winterpause", doch die Testpläne stehen bei vielen Teams bereits fest

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Saison herrschte noch vom letzten Grand-Prix-Wochenende im Oktober in Japan bis zur ersten Januar-Woche ein absolutes "Winter-Testverbot." Doch es gab viele negative Stimmen bezüglich dieser langen Winterpause, denn einige Teams waren der Meinung, dass man durch ein solches Testverbot kein Geld einsparen kann, da die Teams ihre Versuche dann eben auf Prüfständen vornehmen, was im Endeffekt teurer ist. Es ging sogar das Gerücht um, einige Teams könnten Sportwagen mit Formel-1-Teilen ausrüsten und damit das Testverbot umgehen.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Mechaniker

Noch können die Ferrari-Mechaniker auf ihre Handschuhe verzichten...

Der Motorsportweltverband FIA reagierte auf ganz eigene Weise auf die Diskussionen und überlässt es in diesem Jahr den Teams, sich auf ein freiwilliges Testverbot zu einigen. Theoretisch könnten die Teams in diesem Jahr also von Mitte Oktober bis Ende Dezember durchtesten, doch damit die Teammitglieder ein wenig Urlaub machen können, hatte man sich im Sommer darauf geeinigt nur drei Wochen vom 26. November bis zum 15. Dezember zu testen. Nach der "Weihnachtspause" sollen die Formel-1-Motoren erst wieder in der zweiten Januar-Woche aufheulen.

Ferrari
Das Ferrari-Team wird am 26. November die Testfahrten in Barcelona aufnehmen, wo man bis einschließlich 28. November mit dem alten F2002 unterwegs sein wird, der natürlich einige Teile des kommenden F2003 im Heck haben wird, dessen Jungfernfahrt für Ende Februar geplant ist. Die Italiener bleiben dann in Spanien, wo man vom 3. bis 5. Dezember erneut in Barcelona fahren wird bevor man vom 12. bis 15. Dezember nach Jerez umzieht. Die Tests werden die Testfahrer Luca Badoer und Luciano Burti durchführen, Michael Schumacher und Rubens Barrichello sind nicht eingeplant.

BMW-Williams
Das BMW-Williams-Team startet die Versuchsfahrten am 26. November ebenfalls im warmen Spanien, allerdings wird man bis zum 30. November in Valencia fahren. Bei dem Test vom 3. bis 5. Dezember in Barcelona werden dann auch die Weiß-Blauen zu Ferrari hinzu stoßen. Abschließend trifft man sich erneut in Jerez, wobei das Team von Frank Williams nur vom 12. bis 14. Dezember in Jerez testen möchte. Auch bei BMW-Williams wird das neue Auto erst im Februar fertig, bis dahin testet man das neue Auto und den neuen Motor im modifizierten Vorjahresmodell.

McLaren-Mercedes
Die Silbernen werden vom 26. bis 28. November in Valencia ausrücken, wo man mit dem MP4-17D fahren wird, der dann im Verlaufe der Tests mit dem neuen Motor ausrücken soll. Das Auto wird jenes Modell sein, mit dem man in Australien die Saison beginnen wird bevor man in Imola den MP4-18 erstmals einsetzen wird. Der verbesserte MP4-17 wird neben dem neuem Motor auch ein neues Getriebe, ein stark überarbeitetes Heck und aerodynamischen Feinschliff erhalten. Weiter geht es vom 3. bis 5. Dezember in Barcelona und vor der "Weihnachts-Pause" vom 10. bis 14. Dezember in Jerez.

Renault
Renault kann bei den Wintertestfahrten in Spanien vor dem Jahreswechsel bereits auf den neuen R203 zurückgreifen, der schon beim ersten Test vom 26. bis 28. November in Valencia einsatzbereit sein soll. Wie McLaren wird man auch vom 3. bis 5. Dezember in Barcelona und vom 10. bis 14. Dezember in Jerez fahren. Hier dürfte sich Ex-Testfahrer und neuer Stammfahrer Fernando Alonso mit vielen Testkilometern auf seine Rückkehr in die Formel 1 vorbereiten.

Sauber-Petronas
Schon vor Weihnachten könnte der neue Sauber C22 fertig sein, doch den Roll-out wird der Bolide wahrscheinlich erst im Januar erleben, dann wohl wie so häufig auf der Ferrari-Rennstrecke von Fiorano. Die meisten Tests bis dahin soll Rückkehrer Heinz-Harald Frentzen im alten Auto durchführen. Dazu geht es vom 26. bis 28. November nach Valencia, vom 6. bis 8. Dezember nach Jerez und zum Abschluss des Jahres vom 11. bis 13. Dezember nach Barcelona.

Jordan-Ford
Das Jordan-Team hat noch keinen Testplan bekannt gegeben, unklar ist auch, ob das Team überhaupt Testfahrten unternehmen kann, da man nicht mehr mit Honda-Motoren fährt sondern auf den Cosworth-Motor setzt, der nicht in das alte Auto passen könnte. Dafür gibt es schon ein provisorisches Datum für die Jungfernfahrt des neuen EJ13: Er soll am 14. Januar seine ersten Kilometer abspulen ? relativ früh, was dafür spricht, dass das Team vielleicht davor gar nicht oder nur wenig testen wird.

Jaguar Racing
Das Jaguar-Team hat bekanntlich viel Arbeit, wann das neue Auto fertig sein wird, ist noch nicht durchgesickert. Gemeinsam mit McLaren-Mercedes und Renault wird man dem gleichen Testplan folgen: Vom 26. bis 28. November in Valencia, weiter geht es vom 3. bis 5. Dezember in Barcelona und vor der "Weihnachts-Pause" vom 10. bis 14. Dezember in Jerez. Unklar ist, wer die Tests fahren wird, denn das Team hat bisher keinen einzigen Fahrer für die kommende Saison bestätigt.

BAR-Honda
Das BAR-Honda-Team wird die Testfahrten gemeinsam mit Ferrari vom 26. bis 28. November in Barcelona aufnehmen, dann vom 3. bis 5. Dezember erneut auf dem 'Circuit de Catalunya' fahren, bevor man einen Tag später nach Jerez kommt um dort vom 13. bis zum 15. Dezember zu testen. Neuzugang Jenson Button wird dann die ersten Testkilometer mit dem Vorjahresauto abspulen, wann das neue Auto fertig sein wird, ist unbekannt.

Toyota
Toyota wird die Testfahrten mit neuem Motor und Getriebe vom 26. bis 28. November in Valencia aufnehmen, bevor man vom 2. bis 5. Dezember auf der Hausstrecke von Le Castellet und parallel dazu in Barcelona unterwegs sein wird. Am Steuer sitzt Neuzugang Olivier Panis und der zweite neue Fahrer, vermutlich Cristiano da Matta.

Minardi und Arrows
Das Minardi-Team hat noch keine Testtermine bekannt gegeben. Das würde auch wenig Sinn machen, denn weder stehen die Fahrer, noch der Motor noch das Budget für die kommende Saison. Noch ungewisser ist die Zukunft von Arrows. Dass das Team dieses Jahr noch einmal testen wird gilt als äußerst unwahrscheinlich. Schon im letzten Jahr verzichtete man wegen Geldmangels auf Tests mit dem alten Auto und in diesem Jahr ist nicht einmal sicher, ob das Team überleben wird.