• 25.03.2008 14:29

  • von Pete Fink

Berger will Mateschitz und Red Bull behalten

Teamanteilseigner Gerhard Berger hat den Kampf um die dauerhafte Gunst von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz noch lange nicht aufgegeben

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich gäbe es im Toro-Rosso-Lager keinen wirklichen Grund zur Missstimmung. Sébastien Bourdais holte bereits in Melbourne zwei Zähler, weswegen das Team derzeit punktgleich mit dem großen Bruder von Red Bull da steht. Mitte Mai bekommt man zum Türkei-Rennen auch deren Auto, was Gerhard Berger bereits als "klaren Schritt nach vorne" bezeichnete.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger blickt mit der Scuderia Toro Rosso in eine ungewisse Zukunft

Doch ein großes Damoklesschwert schwebt natürlich über der Mannschaft, denn nach wie vor steht die Ankündigung von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz im Raum, die Scuderia Toro Rosso zu verkaufen, wenn ab 2010 wirklich jedes Formel-1-Team sein eigenes Chassis bauen muss.#w1#

Für den erfahrenen Formel-1-Strategen Berger ist dieses zunächst Zukunftsmusik, denn in der Saison 2008 passiert erst "einmal gar nichts", wie der Tiroler gegenüber der 'APA' unterstrich: "Wenn sich das Reglement in diese Richtung entwickelt, ist es einfach nicht realistisch, weiter ein zweites Team so auszubauen. Wir haben diesbezüglich einige Freunde in der Boxengasse verloren. Jetzt müssen wir beide schauen, dass das Team nicht unter die Räder kommt."

Ob die überraschende Ankündigung seitens Mateschitz leistungsfördernd war, sei einmal dahingestellt. Doch solche Töne klingen nach jeder Menge frischem Kampfgeist, den Berger als "Teil des Geschäftes" auch bewusst einfordert. "Wer mit dieser ständig gereizten Atmosphäre nicht umgehen kann, zerbricht."

Red Bull die beste Lösung?

Für ihn persönlich steht dabei wohl die Frage nach den Zukunftsperspektiven im Vordergrund, denn als 50-Prozent-Teilhaber ist in dem Verkaufsszenario seine Rolle noch nicht endgültig geklärt.

David Coulthard

Ab der Türkei wird auch Toro Rosso den neuen Red Bull einsetzen Zoom

Denn natürlich ist die Formel 1 Bergers Lebenselixier, und am liebsten wäre dem 48-Jährigen der Status Quo: "Ich brauche einen starken Partner", sagte der Teamanteilseigner, "wer auch immer das sein mag. Mir wäre am liebsten, wenn Red Bull bleiben würde."

Zusammen mit Mateschitz wäre bei Toro Rosso "genügend Substanz und Kraft da, für eine gewisse Zeit etwas auszugleichen, bis man die beste Lösung hat. Ich würde also nicht ausschließen, dass Red Bull nicht doch am Ende die Lösung bleibt."

Erfolge dürften da die wohl beste Medizin sein und dementsprechend will Berger - natürlich zusammen mit Mateschitz - die Scuderia weiter auf Erfolgskurs trimmen. "Wir werden kontinuierlich versuchen, das Team weiter auszubauen", versicherte er. "Wenn Maßnahmen zu treffen sind, werden Red Bull, Dietrich Mateschitz und ich sicher die richtige Lösung finden. Wir sind jetzt jeden Tag in Kontakt gewesen und sind das auch weiterhin."