Berger schlägt sich auf die Seite der FIA

Ex-BMW-Sportchef Gerhard Berger ist eher für die Sparmaßnahmen der FIA, meldet als Purist jedoch auch Bedenken an

(Motorsport-Total.com) - Sein Ex-Arbeitgeber BMW ist der wahrscheinlich vehementeste Gegner der 2,4-Liter-V8-Motoren, die 2006 in der Formel 1 auf Druck von FIA-Präsident Max Mosley eingeführt werden sollen, doch Gerhard Berger selbst begrüßt diesen Schritt. Generell unterstützt der Österreicher die von der FIA vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verringerung der Geschwindigkeiten.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Hätte lieber PS-Ungetümer, versteht aber die FIA gut: Gerhard Berger

Berger findet, dass derartige Änderungen im Reglement notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt werden müssen, weil die Automobilhersteller ohnehin sofort ihr Veto einlegen, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht. Gleichzeitig sei es aber in der Regel so, dass sich die ganze Aufregung relativ rasch wieder legt - schließlich beschwert sich auch niemand mehr über die Begrenzung der Spurbreite von 200 auf 180 Zentimeter, die im Winter 1997/98 für so viel Wirbel gesorgt hatte.#w1#

"Gerade die Werke haben letztes Jahr geschrieen, es sei ein Wahnsinn, mit einem Motor ein ganzes Rennwochenenden fahren zu wollen. Gott sei Dank wurde das eingeführt", verwies der 45-Jährige gegenüber der 'Motorsport aktuell' auf ein weiteres Beispiel. "Auch zwei Reifensätze sind richtig, alles sind Ansätze zum Sparen. Ich bin kein Fan eines 2,4-Liter-V8, aber eher aus emotionalen Gründen. Ich hätte am liebsten einen V12-Sauger oder einen Turbo."

Berger, der als Aktiver in den 80er-Jahren Boliden gefahren ist, die kurzfristig bis über 1.500 PS leisten konnten und die er noch heute als "irrsinnig geil" bezeichnet, versteht die Fahrer, die keinen Sinn in einer Beschneidung der Motorleistung sehen, versteht aber auch den Sicherheits- und Kostenaspekt: "Ein Motorenwettrüsten wie heute kann auf lange Sicht die Formel 1 umbringen", warnte er vor gröberen Konsequenzen.

Nachdem schon dieses Jahr 3,0-Liter-V10-Motoren eingesetzt wurden, die ein ganzes Rennwochenende halten mussten, schreibt die FIA für nächstes Jahr Aggregate derselben Bauweise vor, allerdings gleich für zwei Grands Prix. Die Laufzeit der Motoren wird dadurch noch einmal verdoppelt, wovon man sich bei der FIA verspricht, dass die Leistung eingeschränkt wird beziehungsweise zumindest stagniert.