Berger: "In der Formel 1 gibt es keine Wunder"
BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger erwartet nicht, dass man Ferrari 2002 gefährden kann
(Motorsport-Total.com) - Nach der schon starken Comebacksaison im Jahr 2000 von Motorenhersteller BMW mit dem Williams-Team und Rang drei in der Konstrukteursweltmeisterschaft mit 36 Punkten holte das Team im Jahr darauf mit 80 Punkten mehr als doppelt so viele Zähler und wurde erneut Dritter. Trotzdem will man ? zumindest bei BMW ? noch nichts vom WM-Titel wissen. "Das wichtigste Ziel betrifft unsere Arbeitsprozesse", erklärte BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger in einem Interview mit der BMW-Motorsport-Website die Ziele für 2002. "Wir müssen uns gegenüber 2001 in Sachen Standfestigkeit der Technik deutlich verbessern." Immerhin gab es 2001 in 34 Renneinsätzen fünf Ausfälle durch motorbedingte Probleme und darüber hinaus weitere sechs Ausfälle durch technische Defekte.

© BMW
Gerhard Berger erwartet 2002 mehr Siege vom BMW-Williams-Team
Nachdem das BMW-Williams-Team 2001 mit Ralf Schumacher (San Marino, Kanada, Deutschland) und Juan-Pablo Montoya (Italien) vier Rennen gewonnen hat, sich die blau-weiß lackierten Autos viermal die Pole Position sicherten und in 17 Rennen achtmal die schnellste Rennrunde fuhren, ist für den ehemaligen Formel-1-Rennfahrer klar: "Wir wollen mehr Rennen gewinnen als in der vergangenen Saison." Und wo sieht Gerhard Berger das Team in der Weltmeisterschaft? "Wir möchten Zweiter in der Konstrukteurswertung werden", hofft der 42-jährige Österreicher, dass der Rennstall von Sir Frank Williams in diesem Jahr auch das McLaren-Mercedes-Team schlagen kann, welches genauso wie BMW-Williams in dieser Saison auf Michelin-Reifen antreten wird.
Gegen Ferrari, so glaubt der zehnfache Grand-Prix-Sieger, hat man auch 2002 keine Chance. "Wir müssen realistisch bleiben", warnt er vor zu großen Erwartungen ? schließlich wurden die Italiener 2001 mit 99 Punkten Vorsprung auf das BMW-Williams-Team Konstrukteursweltmeister. "Jeder darf vom WM-Titel träumen, aber in der Realität sollten wir einen Schritt nach dem anderen machen", fährt Gerhard Berger fort. "In der Formel 1 gibt es nun mal keine Wunder."
Von den Fahrern erwartet Gerhard Berger vor allem von Juan-Pablo Montoya 2002 starke Leistungen. "Montoya hat bereits in der zweiten Saisonhälfte 2001 einen deutlichen Leistungsschub vollzogen", freut sich der BMW-Motorsportdirektor. "Er wird 2002 sicher noch ein Stück stärker sein." Die Zuschauer dürfen sich in jedem Fall auf einen harten teaminternen Zweikampf freuen, schließlich wird sich auch Ralf Schumacher seinem Teamkollegen nicht freiwillig geschlagen geben.

