• 30.12.2001 13:03

  • von Marcus Kollmann

BMW-Motorsportdirektor warnt vor Änderungen

Theissen warnt davor das Motorenreglement zu verändern und führt Gegenargumente für solch einen drastischen Schritt an

(Motorsport-Total.com) - Nachdem FIA-Präsident Max Mosley vor noch nicht allzu langer Zeit die Idee äußerte zukünftig in der Formel 1 Dieselmotoren einsetzen zu wollen, was eine umfangreiche Änderung des Motorenreglements nötig machen würde, beherrscht das Thema Motor nach wie vor die Königsklasse. Hinter den Kulissen sind heftige Diskussionen entfacht, denn nachdem die Rundenzeiten in Folge des Wettkampfes zwischen den Reifenherstellern Bridgestone und Michelin wieder rapide gefallen sind, sucht die FIA händeringend nach Möglichkeiten die Königsklasse im Namen der Sicherheit einzubremsen.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Dr. Mario Theissen plädiert dafür das Motorenreglement unangetastet zu lassen

Da man zuletzt für die Saison 2000 einschneidende Regeländerungen in punkto Chassis und Aerodynamik beschloss, jedoch diese Maßnahmen und die zuvor durchgeführte Einführung von Rillenreifen nicht den Effekt zeigten den man sich erwünscht hatte, wird derzeit hinter verschlossenen Türen über eine Leistungsreduzierung der Zehnzylinder nachgedacht. Für die Motorenhersteller ist dies ein radikaler Schritt gegen den sie sich zur Wehr setzen.

Während Honda im Herbst dieses Jahres sich durchaus bereit zeigte einer Änderung des Motorenreglements unter Umständen zuzustimmen, sprachen sich die Vertreter von Mercedes-Benz, Norbert Haug, und von BMW, Dr. Mario Theissen, vehement gegen einen solchen Schritt aus.

Theissens Meinung nach stellt die Formel 1 nun einmal die fortschrittlichste Serie des Motorsports dar, weshalb die Königsklasse auch in Sachen Motoren nicht eingeschränkt werden sollte ihre Möglichkeiten zu zeigen.

Es verwundert daher nicht, dass der Deutsche die Idee der FIA, das Motorenreglement zu verändern, kategorisch ablehnt: "Aus Gründen der Sicherheit sollen die Rundenzeiten wieder sinken, und dies will man nun durch eine Reduzierung der PS erreichen. Keiner bedenkt jedoch, dass die Boliden dadurch nur auf den Geraden - und nicht besonders viel - langsamer würden", führt Theissen Argumente an die seiner Meinung gegen Änderungen der jetzigen Situation sprechen.

Darüber hinaus fürchtet der BMW-Motorsportdirektor im Falle von großen Veränderungen des Motorenreglement, dass auf die Automobilhersteller eine Kostenlawine zurollen würde und die ist derzeit keiner der Hersteller bereit zu tragen.

Fest steht, dass die FIA, nachdem sich die Regeländerungen für 2002 im Rahmen hielten, für 2003 umfangreiche Veränderungen plant. Diese Auffassung bestätigten zuletzt verschiedene Designer und Konstrukteure der Teams. Ob sich die Regeländerungen dann jedoch nur auf die Reifen und Aerodynamik der Autos beschränken werden, ist derzeit nicht bekannt.

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